Auch Ehrenamtliche engagieren sich in verschiedenen Bereichen. Für die Caritas ist das ein Grund, auch auf Ebenen, die nicht direkt mit Arbeit und Engagement zu tun haben, für eine gute Atmosphäre zu sorgen.
Wer anderen Menschen einen Teil seiner Zeit schenkt, der sollte selbst auch einmal etwas bekommen. Deshalb hat der Caritasverband Heinsberg 50 ehrenamtliche Mitarbeitende auf eine Tour durch die Region eingeladen. Raus aus dem Alltag, ein Urlaubstag mit Einblick in die verschiedenen Unternehmungen des Verbandes. Die erste Station war der Pilgerweg St. Marien in Wassenberg, der in seiner kleinen Version um die Kirche St. Marien herumführt und auf seiner großen Route die sieben Gemeinden der GdG verbindet – und das sogar grenzüberschreitend Richtung der benachbarten Niederlande. Die Verbundenheit verschiedener Menschen unterschiedlichen Alters zieht sich wie ein roter Faden durch die Angebote des Verbands. Niemand soll zurückgelassen werden – auch nicht jene, die sich, aus welchen Gründen auch immer, verweigern. Das gilt besonders dann, wenn die Betroffenen noch sehr jung sind und ihren Platz und eine Perspektive in der Welt suchen. Da können die Methoden mitunter unkonventionell sein, wie das Beispiel des Schulbauernhofs in Birgden zeigt. Auf dem Gehöft, das zur Janusz-Korczak-Förderschule gehört, werden acht Mädchen und Jungen im Alter von bis zu 16 Jahren betreut. Der jüngste Schüler geht in die erste Klasse. Die Kinder und Jugendlichen eint, dass sie von der Schule nichts mehr wissen wollen und auffällig wurden. Da die Probleme der Schüler Ursachen haben, die nicht im Schulalltag eruiert und gelöst werden können, gibt es hier für sie eine Chance, etwas Neues kennenzulernen und über diesen Umweg für sich eine Perspektive zu entwickeln – statt als unbeschulbar eingestuft von der Schule verwiesen zu werden.
Für die Ehrenamtlichen ist der Besuch eine Überraschung. „Dass es den Schulbauernhof hier gibt, wissen die wenigsten“, sagt Gemeindesozialarbeiterin Bärbel Windelen. Sonderpädagoge Michael Dohmen und Sozialarbeiter Daniel Esser zeigen den Bauernhof und erläutern das Konzept. Klare Regeln, keine Drogen, keine Gewalt und für jeden eine Aufgabe: Das ist der Rahmen für die Schüler. „Wir sind eine Jugendhilfe- und gleichzeitig eine Schuleinrichtung für Schüler mit Problemverhalten an ihrer Schule, ein Hilfeangebot, bevor die Schulpflicht aufgehoben wird“, erklärt Dohmen. Bei der Arbeit in den Bereichen Tierhaltung und -pflege, Garten- und Landschaftspflege, Küche und Hauswirtschaft sowie Hausmeister- und Handwerkstätigkeiten lernen die Schützlinge, ihre Fähigkeiten zu entdecken und haben neue Erfolgserlebnisse. Beim gemeinsamen Mittagessen erleben sie Gemeinschaft und üben Sozialverhalten. Seit April 2012 gibt es den Schulbauernhof, zu dessen Team mit Bianca Wolf auch eine Tierpflegerin gehört. In den vergangenen acht Jahren seines Bestehens wurden hier 150 Mädchen und Jungen betreut und gefördert.
Während die Ehrenamtlichen der Region Heinsberg mit ihrem Ausflug Wertschätzung für ihre Arbeit erfahren, bekommen die Mitarbeiter der Caritas Mönchengladbach mit der Renovierung eine neue, moderne und farbenfrohe Arbeitsumgebung. 1,1 Millionen Euro hat die Caritas in das Altenheim Rheydt investiert, in dem 116 Senioren leben. In den Fluren strömen neue Bodenbeläge in Holzoptik Gemütlichkeit aus, die Wandflächen um die Eingangstüren zu den Zimmern der Bewohner erstrahlen jeweils in einer anderen Farbe des Regenbogens. Obwohl die Farbgebung in erster Linie der besseren Orientierung von demenziell erkrankten Bewohnern dient, hat sie auch auf die Mitarbeiter eine positive Wirkung. Denn die freundliche, farbenfrohe Umgebung hellt gleich die Stimmung derer auf, die die Räume betreten – sowohl bei Mitarbeitern als auch bei Besuchern. Aber nicht nur vor den Kulissen wird alles fein gemacht. Auch dahinter werden die Räume neu hergerichtet. Mit einem Zuschuss der Mönchengladbacher Magda-Hertz-Dyrks-Stiftung in Höhe von 20000 Euro werden die Dienstzimmer der Mitarbeiter renoviert und mit neuen Sesseln und weiteren Möbeln ausgestattet.