Wiener Spezialität

mit dem Ensemble Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor u. a.

Wiener Spezialität (c) Johann Joseph Fux: Ges`u Cristo negato da Pietromit dem Ensemble Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor u. a.,
Wiener Spezialität
Datum:
23. Feb. 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 08/2021

Seit 1715 Wiener Hofkapellmeister, hat Johann Joseph Fux ein umfangreiches OEuvre hinterlassen, das bis auf wenige Ausnahmen so gar nicht dem immer noch kolportierten Bild des trockenen Kontrapunktikers entspricht, sondern vielmehr ganz auf der Höhe seiner Zeit ist.

Da während der Karwoche Opernaufführungen verboten waren, unterhielt man sich in Wien stattdessen mit geistlichen Oratorien. Eine Besonderheit des Wiener Hofs

waren sogenannte Sepolcro-Oratorien, die während der Passionszeit vor einem eigens errichteten Heiligen Grab (sepolcro) aufgeführt wurden.

Für Wien schrieb Johann Joseph Fux gleich mehrere solcher Werke, die inhaltlich Erzählungen mit Bezug zur Passion Christi aufgreifen. Gunar Letzbor hat mit seinem Ensemble Ars Antiqua Austria das 1719 entstandene Sepolcro-Oratorium Gesù Cristo negato da Pietro eingespielt. Im Zentrum der Handlung steht die biblische Episode um die Verleugnung Christi durch

Petrus, die in dramatischen Streitgesprächen zwischen verschiedenen allegorischen Figuren theologisch betrachtet wird. Mit wenigen Mitteln gelingt es Fux hier, die Dramatik der Handlung umzusetzen.

Gunar Letzbor (Barockvioline) gründete das Ensemble Ars Antiqua Austria. Mit den sieben Musikern dieses Ensembles versucht er, der klanglichen Vielfalt österreichischer Barockmusik durch Erarbeitung eines spezifisch österreichischen Barockstreicherklanges Ausdruck zu verleihen.

Johann Joseph Fux: Ges`u Cristo negato da Pietro (Wien 1719), mit dem Ensemble Ars Antiqua Austria, Gunar Letzbor u. a., 2 CD, 46:04 und 50:10 Min., Accent 2020, Preis: 19,99 Euro