Wiederaufbau im Rekordtempo

Der Bundeskanzler besucht das St.-Antonius-Hospital in Eschweiler und sichert weiter Unterstützung zu

·In seinem Abschlussstatement sicherte Scholz weiter Unterstützung für den Wiederaufbau zu. (c) Stephan Johnen
·In seinem Abschlussstatement sicherte Scholz weiter Unterstützung für den Wiederaufbau zu.
Datum:
31. Jan. 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 05/2024 | Stephan Johnen

Olaf Scholz gelang es, in einem Satz lobende Worte für das SAH Eschweiler zu finden und gleichzeitig die gerade in kleinen und mittleren Häusern kritisch beäugte Krankenhausreform seiner Regierung zu bewerben. 

Beraterin  Monika Conzen (l.) stellte dem Kanzler ein Pflege-Projekt vor. (c) Stephan Johnen
Beraterin Monika Conzen (l.) stellte dem Kanzler ein Pflege-Projekt vor.

„Wir brauchen gute und stabile Krankenhäuser mit hohen Kompetenzen wie dieses hier. Die Reform ist dazu gedacht, dass Krankenhäuser, die so leistungsfähig wie dieses Haus sind, eine Zukunft haben“, wandte sich der Bundeskanzler am Ende seines zweistündigen Besuches an die vor dem Eingang ausharrenden meist überregionalen Medien. Produziert wurden schöne Bilder – ausgetauscht wurden vor laufender Kamera freundliche Worte.

Dass das St.-Antonius-Hospital aber mehr als eine reine Kulisse für einen Kanzlerbesuch war, zeigte sich im Trakt der im Rahmen der Hochwasserkatastrophe vom 14. und 15. Juli 2021 zerstörten Urologie. „In dem Augenblick, wo das Wasser über unsere Flutbarriere stieg, waren wir im Grunde insolvent. Ohne Geld von Land und Bund wären wir heute nicht mehr da“, sprach Krankenhausgeschäftsführer Elmar Wagenbach Klartext. Von jetzt auf gleich musste das Haus schließen. Die Kosten für den Betriebsausfall lagen bei 20 Millionen Euro, die Gebäudeschäden bislang bei 100 Millionen. Zehn Millionen Euro kamen von der Versicherung, der Rest über öffentliche Mittel aus dem Hochwasserfonds von Bund und Land. „Wir sind mehr als dankbar dafür, dass die Politik ihre damaligen Versprechen gehalten hat“, betont Wagenbach und nahm sicherlich erfreut zur Kenntnis, dass der Kanzler ankündigte, die zum Wiederaufbau benötigten Mittel sollen weiter fließen. Mit diesen Mitteln aus dem Hochwasserfonds sollen neben den notwendigen Sanierungen auch der Neubau von Reha-Zentrum, Apotheke und Radiologie finanziert werden.

 

Olaf Scholz, der von der Eschweiler Bundestagsabgeordneten und Pflegebevollmächtigen der Bundesregierung Claudia Moll begleitet wurde, informierte sich in Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des katholischen Hauses auch über moderne Behandlungsmethoden in der Kardiologie, warf einen Blick in den neuen Hybrid-OP und sprach im Anschluss mit Pflegekräften über die tägliche Arbeit. „Sie übernehmen eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft“, zollte er in seinem Abschussstatement allen voran den Pflegekräften seinen Respekt. „Wir müssen besser werden, damit Sie länger im Job bleiben können“, sagte er. Ebenso wichtig sei es, Menschen mit den notwendigen Talenten, die aber etwas anderes oder in einem anderen Land gelernt hätten, zu befähigen, in die Pflege zu gehen. Beeindruckt zeigte sich Scholz von dem Projekt, pflegende Angehörige zu unterstützen und sie anzuleiten, um Familienmitgliedern zu helfen.