Wie Kaffee verbindet

Lakum, das katholische Hochschulzentrum, nutzt das beliebte Heißgetränk für den Kontakt zu Studierenden.

Bike mit Matthias, Kanzlerin und Präsidentin (c) Lakum Katholisches Hochschulzentrum
Bike mit Matthias, Kanzlerin und Präsidentin
Datum:
21. Okt. 2025
Von:
Aus der Kirchenzeitung, Ausgabe 28/2025 | Garnet Manecke

Eine Tasse Kaffee ist nicht nur ein Genussgetränk. Sie ist auch die Brücke zwischen zwei Menschen, um ins Gespräch zu kommen. Wer bei einem Kaffee zusammensitzt, kann sich locker unterhalten, Probleme erörtern oder einfach auf angenehmere Weise miteinander schweigen. Ideale Voraussetzungen also, um mit Studierenden auf einem Campus in Kontakt zu kommen.

So ist das Projekt „Lakum auf Rädern“ entstanden. Ein Mitarbeiter des Katholischen Hochschulzentrums an der Hochschule Niederrhein hat die Idee von einer Weiterbildung mitgebracht: Mit einem Coffee-Bike auf dem Campus präsent zu sein, Kaffee und Tee anzubieten und so mit den Studierenden zu reden. Seine Premiere hatte das Coffee-Bike bei der Begrüßung der Erstsemester in Mönchengladbach.

Ersti-Fest fertig Bike mit Katja und Matthias klein (c) Lakum Katholisches Hochschulzentrum
Ersti-Fest fertig Bike mit Katja und Matthias klein

„Es war ein sehr kalter Tag“, sagt Katja Landwehrs von der Hochschulseelsorge am Campus Mönchengladbach. „Die heißen Getränke sind uns aus den Händen gerissen worden.“ Die Kälte und der Wind erwiesen sich als gute Kontakter. Bei Kaffee und heißem Tee seien sie mit sehr vielen Menschen ins Gespräch gekommen, sagt Landwehrs.

An dem anderen Standort der Hochschule Niederrhein, Krefeld, leitet Matthias Hakes das Lakum. Weil die Lakum-Räume in Krefeld vom Hochschulgelände weiter entfernt sind als in Mönchengladbach, wird die mobile Kaffeestation vor allem dort eingesetzt. Zumal Krefeld, im Gegensatz zu Mönchengladbach, auch die Besonderheit hat, dass die Hochschule dort zwei von einander entfernte Standorte hat. „Dort ist nicht alles so zentriert wie in Gladbach“, sagt Hakes.

Dazu gehört auch, dass in Krefeld und Mönchengladbach viele Studierende noch bei ihren Eltern wohnen. Studentisches Leben wie in anderen Hochschul-Städten mit Kneipen und besonderen Treffpunkten für diese Zielgruppe gibt es nicht. Das macht es auch für die vielen Studierenden aus dem Ausland schwer, Kontakt und Orientierung am Studienort zu finden. Da kommt „Lakum auf Rädern“ ins Spiel.

„Hier müssen wir jetzt aktiv werden“, sagt Hakes. Mit dem Coffee-Bike kann das Lakum-Team direkt vor die Eingänge fahren, auf Festen und anderen Veranstaltungen präsent sein, um sein Angebot vorzustellen. Das reicht von Treffen zum Quatschen bis hin zu Aktivitäten wie Spieleabende, Yoga oder Beratungen. Dabei geht es nicht nur um die Freizeitgestaltung für Studierende.

Jana fährt los Quartiersgarten (c) Lakum Katholisches Hochschulzentrum
Jana fährt los Quartiersgarten

Seit der Corona-Pandemie sind Einsamkeit und Ängste große Themen. „Die Pandemie hat ganz gravierend in das junge Leben eingegriffen“, sagt Landwehrs. Viele junge Menschen machen schon mit 17 Jahren das Abitur. Aber diese jungen Leute haben durch die Isolation während der Pandemie vieles nicht kennengelernt, das für vorige Generationen selbstverständlich war.

Zum Beispiel, raus zu gehen und mit anderen Jugendlichen, die nicht aus ihrem direkten Umkreis stammen, in Kontakt zu treten.

Im Lakum entstehen Freundschaften unter jungen Menschen, die sonst nicht miteinander in Kontakt kommen würden. Das eröffnet Perspektiven über nationale und religiöse Grenzen hinaus.