Widerspruch ernst zu nehmen

Das Kolpingwerk Diözesanverband Aachen hat mit Michael Kock einen neuen geistlichen Leiter

Bei der Diözesanversammlung haben die Mitglieder des Kolpingwerks gewählt. (c) Gudrun Grimpe-Christen
Bei der Diözesanversammlung haben die Mitglieder des Kolpingwerks gewählt.
Datum:
16. Nov. 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 46/2021

Michael Kock ist zum Geistlichen Leiter des Kolpingwerkes gewählt worden. Der 53-Jährige lebt mit seiner Familie in Erkelenz. Vor seiner Wahl hatte er Peter Witte, 
Diözesansekretär im Kolpingwerk, erklärt, was ihn zu seiner Kandidatur bewegt hat. Michael Kock tritt die Nachfolge von Dietmar Prielipp an, der seit Oktober Dülkens neuer Pastoralreferent ist. 

Peter Witte:   Michael, Du bist Gemeindereferent…


Michael Kock:   …und zwar gerne! Die letzten 24 Jahre in Erkelenz in einer durch Fusionen immer größer werdenden Gemeinde, und nun schon ein bisschen bei Kolping.

 

Peter Witte:   Was meinst Du mit „ein bisschen“?


Michael Kock:   Die Diözesanversammlung hat mich ja ganz frisch gewählt. 

 

Peter Witte:   Einen Unterschied zu einer Ernennung siehst du woran?

Michael Kock:   Nun, zum Beispiel daran, dass es hier eine Rechenschaftspflicht gibt. Man wird gewählt, legt jährlich Rechenschaft ab – übrigens alle Vorstandsmitglieder – und muss seine Sache alleine schon deshalb „gut“ machen, weil man nach drei Jahren wiedergewählt werden will.

 

Peter Witte:   Ist das der Grund, warum Du Dich bei Kolping beworben hast?


Michael Kock:   Es ist einer davon. Ich engagiere mich ja schon lange in Verbänden. Als Jugendlicher war ich in der CAJ, später bei den Pfadfinderinnen von der PSG und nun auch schon seit 10 Jahren im Regionalvorstand des BDKJ in Heinsberg. Und ich habe gemerkt, dass Verbände – gerade die Jugendverbände – viel agiler sind als manche Gremien in der Kirchengemeinde. Und ich schätze die Streitkultur und auch die große Wertschätzung füreinander in den Verbänden.

 

Peter Witte:   Hast Du das bei Kolping auch so erlebt?


Michael Kock:   Zunächst mal kenne ich Kolping ja noch nicht so gut. Ich kannte die eine oder andere aus der Kolpingjugend von den BDKJ-Versammlungen. Und ich wusste um die Grundstruktur, dass Kolping eben den eigenen Jugendverband integriert hat. Das haben ja die meisten anderen Verbände nicht. Aber letztlich bot sich hier einfach die Gelegenheit für mich, nochmal etwas Neues zu beginnen. Und nach den vielen ersten Begegnungen bei der Kolpingjugend, beim Familien-Zelten, im Diözesanvorstand und bei den Bezirksverbänden: Es ist klasse! Ich werde überall mit offenen Armen empfangen und – ja: Ihr macht es mir leicht!

 

Peter Witte: N  un hat Dich der Bischof ja mit einem Stellenumfang von 75 Prozent für die Aufgabe bei Kolping freigestellt; daneben bist Du mit einer Viertelstelle weiterhin bei der Kirchlichen Organisationsberatung tätig.


Michael Kock:    Ich hätte mir auch gut 100 Prozent bei Kolping vorstellen können. Aber die Kürzung auf 75 Prozent war vom Bistum gesetzt. Das geht auch in Ordnung, denn die Kirchliche Organisationsberatung macht mir Spaß, und sie wird nach dem „Heute bei dir“-Prozess auch gut beschäftigt sein, oder?

 

Peter Witte:   Wenn du so auf deine Erfahrung mit Pfarreiräten und anderen Gremien schaust, welche Tipps hast Du für Kolpingsfamilien, für Vorstände? Was zeichnet gute Gremienarbeit aus?


Michael Kock:   Auf jeden Fall die konsequente Wertschätzung. Das bedeutet zum Beispiel, dass ich nicht die Zeit der anderen verschwende, sei es durch Unpünktlichkeit, durch mangelnde Vorbereitung oder schlechte Sitzungsleitung. Es bedeutet, den Blick auf das zu richten, was jemand tut – nicht darauf, was jemand nicht tut. Und es bedeutet, auch Widerspruch ernst zu nehmen und zu bedenken.

 

Peter Witte:   Hast Du Dir etwas vorgenommen für Deine Amtszeit?


Michael Kock: Ich sag es mal so: Durch meine Arbeit soll sichtbar werden, dass wir Kirche sind. Wenn mir das gelingt, dann bin ich zufrieden.

 

Mehr Informationen unter https://kolping-ac.net

Impuls

(c) Peter Witte

Die Frage nach Gott

Am Ende der Suche und der Frage nach Gott steht keine Antwort, sondern…“

Dieses Zitat könntest du sehr leicht mit Hilfe des Internets, mit ein paar Klicks auf deinem PC oder deinem Smartphone vervollständigen. Dir würde auch sofort der Mensch präsentiert, der diesen Satz – wie ich finde – so genial formuliert hat. Mach es noch nicht! Gönn dir deine eigenen Gedanken! Deine eigene Theologie, wenn du so willst. Dieses Mal bietet der Impuls hier auf der Website damit auch ein kleines Rätsel, auf das es eindeutig mehr als einen Lösungsvorschlag gibt.

Aber eine Info steckt drin: „Am Ende aller Suche und Frage nach Gott gibt es keine Antwort…“! Ich verstehe das so, dass Worte die Lösung nicht erfassen können. Bevor du jetzt weiterliest oder doch das Internet bemühst, um das Rätsel bzw. die Herausforderung zu lösen, versuche dich selbst an einer Antwort, indem du diesen Satz für dich fortführst. Bitte mache dir die Arbeit! Du kannst auch jemand anderen danach fragen und um eine Lösung bitten. So wie ich es jetzt ja auch mache.
Wenn du Lust hast, schick mir doch einfach deinen persönlichen Lösungsvorschlag per Mail an: michael.kock@kolping-ac.de oder via Festnetz über die Rufnummer 0 21 61/6 98 33 48.

Hast du deine eigene richtige Lösung gefunden, dann verrate ich natürlich doch am Ende den vollständigen Satz: „Am Ende der Suche und der Frage nach Gott steht keine Antwort, sondern eine Umarmung.“ Dorothee Sölle (1929–2003).

Was war es letztlich bei dir, das dich Gott näher gebracht hat? War es eine gut ausgedrückte Glaubens- oder Gottesdefinition? Was war es vor langer Zeit oder vielleicht erst vorgestern, das dich bei Gott hat fündig werden lassen? Könntest du es beschreiben? Ich wäre sehr gespannt. Wirklich!

Herzlicher Gruß aus dem Diözesanbüro des Kolpingwerkes Aachen und vielen Dank für deine Nachricht!
 Michael Kock