Wichtige Lebens-Hilfe

SKF Krefeld unterstützt mit dem Projekt „Mika“ Frauen mit psychischer Erkrankung

Juliane Saulle (l.) leitet Mika beim SKF, daneben SKF-Geschäftsführerin Martina Eckers und Vorsitzende Anne Schneider. (c) Dirk Jochmann
Juliane Saulle (l.) leitet Mika beim SKF, daneben SKF-Geschäftsführerin Martina Eckers und Vorsitzende Anne Schneider.
Datum:
12. Apr. 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 15/2023 |Kathrin Albrecht

Frauen mit einer psychischen Erkrankung, oder die nach einer stationären Behandlung weiterführende Hilfe benötigen, finden im Projekt „Mika“ des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF) Krefeld eine wichtige Unterstützung beim Weg in ein selbstständig geführtes Leben in den eigenen vier Wänden. 

Es ist ein heller, gemütlicher Raum, die Gemeinschaftsküche des Projektes „Mika“ in der Krefelder Blumenstraße. Hier ist das Projekt seit 2016 ansässig, unweit der Geschäftsstelle und weiteren Einrichtungen des Verbands. Seit 13 Jahren unterstützt „Ambulant betreutes Wohnen – BeWo Mika“, so der vollständige Name des Projektes, Frauen mit psychischer 
Erkrankung oder einer geistigen Behinderung bei einem selbstständigen Leben in ihren eigenen vier Wänden. „Es ist ein Projekt von Frauen für Frauen und damit in dieser Art einzigartig“, unterstreicht Juliane Saulle, Leiterin von „Mika“. 

Die Betreuerinnen arbeiten in der Regel zwei bis drei Stunden in der Woche an ihren selbst gesteckten und gemeinsam erarbeiteten Zielen. Sie besuchen die Frauen in der eigenen Wohnung, begleiten sie aber auch bei Terminen, beispielsweise zu Ärzten oder zu Behörden, reflektieren problematische Verhaltensmuster, überlegen alternative Handlungsstrategien und erstellen miteinander Wochen- und Finanzpläne. Acht Mitarbeiterinnen hat das Projekt. Davon üben zwei Verwaltungstätigkeiten aus, sechs betreuen die Frauen direkt – 50 bis 60 Frauen sind das aktuell.

Der Kontakt erfolgt meistens über das Jugendamt oder über den Landschaftsverband Rheinland (LVR). „Wir werden in der Regel dazugerufen, wenn es brennt“, sagt Juliane Saulle. Wenn sich zum Beispiel die Schulden anhäufen. Wenn Kinder betreut werden müssen und geschaut werden muss, wie das laufen kann. Bei einem Erstgespräch sieht Juliane Saulle auf die Bedürfnisse der Frauen und prüft, welche Betreuerin da passen könnte. 

Spenden helfen, zusätzliche Angebote zu finanzieren

Das Spektrum an Alter und Lebenssituation ist breit, sowohl bei den Frauen, die betreut werden, als auch bei den Betreuerinnen selbst. Das Mindestalter für „Mika“ liegt bei 18 Jahren. Die Älteste, die vom Projekt begleitet wird, ist 64 Jahre alt. Die Betreuung durch Mika dauert in der Regel vier Jahre, manchmal braucht es länger. Finanziert wird die Begleitung durch den LVR. In regelmäßigen Abständen wird überprüft, ob sich die Situation durch die Begleitung verbessert. Doch „Mika“ ist für die Frauen auch ein Türöffner, der die Teilhabe an Freizeitaktivitäten und dem Leben in der Gesellschaft ermöglicht. „Die Freizeitgestaltung steht bei vielen oft hinten an, weil erst mal die Kinder versorgt sein müssen, der Alltag organisiert werden muss. Manche trauen sich auch gar nicht alleine raus“, weiß Anne Schneider, Vorsitzende  des SKF Krefeld. 

Dafür bieten die Räume an der Blumenstraße eine Anlaufstelle. Hier können die Frauen auf einen Kaffee vorbeikommen, sich auch, wer das möchte, untereinander austauschen. Kleine Feste oder Kochkurse sorgen für Gemeinschaft und auch Wissensvermittlung. Doch oft sind diese Angebote nicht durch die Regelfinanzierung abgedeckt. Hier ist der SKF auf Spenden angewiesen. Zuletzt spendete der Lions-Club Krefeld-Niederrhein 2000 Euro, die beim Adventssingen in der Alten Kirche zusammengekommen waren. Von dem Geld will Mika einen Ausflug unternehmen und eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Gesunde Ernährung und Kochen“ organisieren. Am Ende soll auch ein kleines Kochbuch entstehen. 

Weitere Information:  www.skf-krefeld.de