Wettbewerb als zusätzliche Motivation

Bistum zeichnet Krefelder Maria-Montessori-Gesamtschule für Umweltschutz aus

Marie Goebel (Energiemanagement Bistum Aachen), Claudia Schlösser (Abt. Erziehung und Schule, Bistum Aachen), Schülerinnen Anna-Sophie Gutmann und Amelie Schöller, Lehrerin Christina Schmidt, Direktorin Gabriele Vogt (v. l.). (c) Ann-Katrin Roscheck
Marie Goebel (Energiemanagement Bistum Aachen), Claudia Schlösser (Abt. Erziehung und Schule, Bistum Aachen), Schülerinnen Anna-Sophie Gutmann und Amelie Schöller, Lehrerin Christina Schmidt, Direktorin Gabriele Vogt (v. l.).
Datum:
5. Jan. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 01/2022 | Ann-Katrin Roscheck

„Für das Christentum ist der Erhalt der Schöpfung eine der wichtigsten Grundsätze überhaupt“, erklärt die 17-jährige Amelie Schöller nachdrücklich. „Umweltbewusstsein zu vermitteln und zu leben gehören für mich deswegen untrennbar zu einer bischöflichen Schule dazu.“

Marie Goebel (Energiemanagement Bistum Aachen), Claudia Schlösser (Abt. Erziehung und Schule, Bistum Aachen), Schülerinnen Anna-Sophie Gutmann und Amelie Schöller, Lehrerin Christina Schmidt, Direktorin Gabriele Vogt (v. l.). (c) Ann-Katrin Roscheck
Marie Goebel (Energiemanagement Bistum Aachen), Claudia Schlösser (Abt. Erziehung und Schule, Bistum Aachen), Schülerinnen Anna-Sophie Gutmann und Amelie Schöller, Lehrerin Christina Schmidt, Direktorin Gabriele Vogt (v. l.).

Genau aus diesem Grund hatte das Bistum Aachen bereits im Schuljahr 2019/20 einen Wettbewerb für bischöfliche Schulen gestartet. Unter dem Slogan „Cool down and 
survive – damit unsere Erde morgen noch atmen kann“ wurden die Lehrstätten auf-gefordert, Maßnahmen zu entwickeln, die zur Energieschonung und damit zur Schöpfungsbewahrung beitragen. „Wir hatten durch eine Expertenanalyse herausgefunden, dass Schulen durch ein aufmerksames Nutzerverhalten bis zu 15 Prozent des Energiebedarfs einsparen können“, erklärt Marie Goebel als Referentin für Klima- und Umweltschutz des Bistums. „Unser Wettbewerb sollte Anreiz geben, sich als Schule selbst zu reflektieren.“

Dieser Aufruf erreichte auch die Maria-Montessori-Gesamtschule in Krefeld, in der sich ungefähr zur gleichen Zeit durch die Initiative der Schülergemeinschaft eine Umwelt-AG gründete. „Unsere Direktorin erlaubte uns, bei einer Demonstration von ,Fridays For Future‘ teilzunehmen, aber verknüpfte das mit der Bedingung, dass wir uns anschließend auch aktiv an der Schule für Umweltschutz einsetzen“, erinnert sich die 15-jährige Anna-Sophie Gutmann. „Der Wettbewerb war da natürlich eine zusätzliche Motivation.“

Aus regelmäßigen Treffen  wurden konkrete Maßnahmen

Für Anna-Sophie Gutmann (links) und Amelie Schöller von der Krefelder Montessori-Schule gehört das Engagement für die Umwelt untrennbar zum Leitbild einer christlichen Schule dazu. (c) Ann-Katrin Roscheck
Für Anna-Sophie Gutmann (links) und Amelie Schöller von der Krefelder Montessori-Schule gehört das Engagement für die Umwelt untrennbar zum Leitbild einer christlichen Schule dazu.

Alle zwei Wochen treffen sich seitdem Schülerinnen und Schüler von der fünften bis zur 13. Klasse, um gemeinsam zu überlegen, wie Schule und Schülergemeinschaft zum aktiven Umweltschutz beitragen können. Entstanden sind kreative Ideen, die inzwischen nicht nur umgesetzt wurden, sondern auch deutliche Einsparungen zeigen. 
„Wir haben zum Beispiel die Plastikflaschen in unserer schulinternen Bio-Bude aus dem Sortiment gestrichen und dafür einen Wasserspender angeschafft“, erklärt die betreuende Lehrerin Christina Schmidt. Jeder Schüler kann hier mithilfe einer Wasserkarte die eigene Flasche wieder füllen. 20000 Plastikflaschen konnte die Schülerschaft so im letzten Jahr einsparen. Auch führte die Umwelt-AG Mülltrennung in den Klassenräumen ein.

Der Ordnungsdienst sorgt nun dafür, dass Papier in extra Tonnen gesammelt und so recycelt werden kann. Aktiv beteiligte sich die Schule außerdem am Stadtradeln, einer bundesweiten Aktion des Netzwerks Klima-Bündnis, und radelte hier fast 15000 Fahrradkilometer gemeinschaftlich. „Das ist eine Einsparung von mehr als 2000 Kilogramm CO2“, weiß Maria Goebel. „Solche Zahlen sind schon beeindruckend.“

Das Bistum Aachen zeichnete die Maria-Montessori-Schule für ihr großes Engagement aus und belohnte sie mit einem Preisgeld von 1000 Euro. Die Umwelt-AG möchte davon weitere Fahrradständer anschaffen.