Wertvoller Netzwerkpartner

Manfred Körber, Leiter des Nell-Breuning-Hauses, skizziert die Schwerpunkte der Arbeit für dieses Jahr

Eines der Fundamente, auf denen die Arbeit von Manfred Körber und seinem Team gründet. (c) Andrea Thomas
Eines der Fundamente, auf denen die Arbeit von Manfred Körber und seinem Team gründet.
Datum:
28. Jan. 2020
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 05/2020 | Andrea Thomas

Nach dem Jubiläumsjahr wird 2020 im Herzogenrather Nell-Breuning-Haus wieder ein Alltagsjahr. Was nicht heißt, dass sich nichts tut, im Gegenteil. Es ist viel in Bewegung oder wird in Bewegung gebracht, wie Hausleiter Manfred Körber skizziert.

Der Innenhof sowie die Zugänge zu Kapelle und Terrasse werden derzeit barrierefrei umgestaltet. (c) Andrea Thomas
Der Innenhof sowie die Zugänge zu Kapelle und Terrasse werden derzeit barrierefrei umgestaltet.

Das Nell-Breuning-Haus sei das einzige kirchliche Bildungshaus in der Region, das Angebote für Jugendliche und Erwachsene im Programm habe, führt Körber aus. Da treffen dann zwischen Veranstaltungen zum Beispiel Jugendliche von 16 bis 20 Jahren, schwerpunktmäßig aus Berufs- oder Förderschulen, auf die Teilnehmer von Mitarbeiterseminaren großer Firmen. Begegnungen über Generationen und Lebensumfelder hinweg, die in unserer Gesellschaft sonst eher wenig stattfinden, aber notwendig seien. Diese Begegnungen versuchten die Mitarbeiter des Nell-Breuning-Hauses zu ermöglichen und zu gestalten. Sie prägten und machten das Profil des Hauses mit aus.

Wie auch die Kohlegespräche, die das Haus 2019 als „Ort des Dialogs“ sehr erfolgreich etabliert hat. Die Gespräche hätten Brücken zwischen den am Kohlekonflikt beteiligten Akteuren gebaut und einen Austausch in Gang gebracht, um Weichen für den regionalen Strukturwandel zu stellen. Dazu beteiligt sich das Nell-Breuning-Haus auch am Netzwerk „Revierknoten Innovation und Bildung“ der Zukunftsagentur Rheinisches Revier, die damit einen Beitrag zu einer klima- und ressourcengerechten Wertschöpfung und Beschäftigung leisten will.

 

Gemeinwohlorientierung

„Die Idee war, die Gespräche dieses Jahr stärker auf die regionale Ebene zu überführen. Aber aktuell ist wieder mehr Unruhe hineingekommen. Es besteht nach wie vor die Spannung, wo und wie Planungssicherheit möglich wird.“ Der Deal „Wald gegen Dörfer“ stelle eine weitere neue Herausforderung dar.

Ebenfalls auf der Agenda für 2020 ist die Gemeinwohlökonomie. Hier setzt sich das Haus als Partner in einem bundesweiten Netzwerk für eine neue Art des Wirtschaftens ein und geht selbst mit gutem Beispiel voran. „Betriebe haben die Möglichkeit, sich zertifizieren zu lassen, wie gut ihre Gemeinwohlorientierung ist. Zum Beispiel, woher genutzte Produkte kommen oder wie gut die Mitarbeiter-Mitbestimmung ist. Wir wollen das erste gemeinwohlzertifizierte Unternehmen der Städteregion werden.“ Überhaupt passten sie da mit ihrer Arbeit und der Orientierung an der katholischen Soziallehre gut rein, wie Manfred Körber unterstreicht.

Nicht nur inhaltlich ist einiges in Bewegung, sondern auch baulich. Das Bildungs- und Tagungshaus hat neue Türen erhalten und einen barrierefreien Zugang zu Kapelle und Terrasse. Aktuell wird der Innenhof gestaltet, werden Unebenheiten beseitigt, wozu die Fläche angehoben und aufgefüllt wird. Möglich ist dies unter anderem dank des Engagements des Bistums Aachen zur Pflege des Gebäudes.

Im vergangenen Jahr sind die Gästezimmer im Parterre und im ersten Stock renoviert worden, die Möbel gegen solche aus zweiter Hand oder über den Volksverein Mönchengladbach aufgearbeitete ausgetauscht worden. Auf der Wunschliste steht für 2020 die Renovierung der Räume im zweiten Stock, und auch der Tagungstrakt soll zeitnah renoviert werden. „Das Tagungsverhalten wandelt sich, und darauf wollen wir gut reagieren können“, sagt Manfred Körber.