Was sich alles teilen lässt

In der Kabo-Kinderkirche Krefeld-Oppum läuft aktuell die Mitmachausstellung „Meins – deins – unser?“

Monika Eisleb (l.) und Kerstin Jagodic mit der Kinder-jacke, die sich teilen lässt. (c) Kathrin Albrecht
Monika Eisleb (l.) und Kerstin Jagodic mit der Kinder-jacke, die sich teilen lässt.
Datum:
29. Nov. 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 48/2023 | Kathrin Albrecht

Das Martinsfest , das wir im November feiern, stellt das Teilen in den Vordergrund. Martin, der römische Legionär, teilt seinen Mantel mit dem armen Bettler. Ums Teilen geht es auch in einer MItmachausstellung in der Kabo-Kinderkirche in Krefeld-Oppum. Darum, warum Teilen wichtig ist und manchmal auch doof sein kann.

Für Gemeindereferentin Monika Eisleb und Kerstin Jagodic, die sich ehrenamtlich im Kabo-Kinderkirchenteam engagiert, war es wichtig, das Thema in allen Facetten zu beleuchten. „Kinder hören oft: ‚Du musst teilen‘. Für Geschwister muss immer alles gleich sein. Wir wollten das mit der Ausstellung ein wenig hinterfragen“, erläutert Monika Eisleb.

Für die Mitmachausstellung wurden mehrere Stationen im Saal, im Foyer und in der Kirche St. Karl Borromäus aufgebaut. Da gibt es eine Ecke mit Puzzles, die das Thema aufgreifen und mit denen sich die Kinder beschäftigen können.  Eine weitere Station thematisiert das Thema Spenden. Kindgerecht wird erklärt, warum das gut ist und dass auch schon kleine Beträge helfen können, anderen Menschen zu helfen. Es gibt eine Hörstation mit Liedern zum Teilen, im Erzählzelt werden Geschichten aus der Bibel zum Thema erzählt. 

Teilen als Gewinn zu sehen, ist wichtig

Maskottchen Kängu erklärt, was Spenden sind. (c) Kathrin Albrecht
Maskottchen Kängu erklärt, was Spenden sind.

Teilen kann man nicht nur materielle Dinge. Auch Sorgen oder Ängste lassen sich teilen und werden dann vielleicht nicht mehr so schwer. Ganz anschaulich zeigt das ein großer Sack Sand, den ein Kind allein nicht tragen kann. Teilen sich aber mehrere Kinder die Last, geht das ganz leicht.

Mehrere Garderobenständer, an denen Kleidungsstücke hängen, verdeutlichen, dass Ressourcen auf unserem Planeten nicht gleich verteilt sind. Einige Menschen haben mehr, andere weniger zur Verfügung.

Im letzten Kindergottesdienst, erzählt Monika Eisleb, konnten Kinder erzählen, wann sie das letzte Mal etwas geteilt haben. Drei Geschwisterkinder berichteten, wie sie ihre Martinstüten so aufgeteilt haben, das ein Kind, das versehentlich keine Tüte bekommen hatte, auch etwas hatte. „Teilen als Gewinn zu sehen, ist wichtig. Denn Teilen hat schon auch etwas mit Verzicht zu tun. Aber gerne auf etwas zu verzichten, das ist die Botschaft“. Kerstin Jagodic: „Oft muss man bei den Erwachsenen beginnen, wir leben den Kindern das ja vor.“ Auch die Mantelteilung kann anschaulich nachvollzogen werden: Dafür hat eine Mutter aus dem Team extra eine Jacke angefertigt, die sich in der Mitte teilen lässt.

 

Seit ihrer Gründung vor zwei Jahren zieht die Kabo-Kinderkirche immer weitere Kreise. Die Gottesdienste seien jedes Mal gut besucht. Auch die Kirche ist inzwischen kindgerechter gestaltet. Neue  Garderobenständer wurden angeschafft, an die auch Kinder herankommen. Für das Taufbecken gab es eine Treppe, sodass die kleinen Besucherinnen und Besucher selbstständig den Kirchenraum für sich entdecken können. Konzeptioniert ist die Kinderkirche für Kinder von null bis zehn Jahren. 18 Mitglieder zählt das Team der Kabo-Kinderkirche. Sie organisieren vor allem die Gottesdienste. „Wir fangen bei den Basics an, denn oft sind die Kirchenbindungen, die es früher gab,  nicht mehr vorhanden“, sagt Monika Eisleb. So sind die Gottesdienste auch für die Großen oft ein Aha-Erlebnis.

Die Mitmachausstellung zum Teilen ist noch bis zum 13. Dezember zu sehen. Weitere Auskunft und Anmeldung bei Monika Eisleb, Tel. 0 21 51/55 85 30, E-Mail: monika.eisleb@bistum-aachen.de oder unter www.kabokinderkirche.de. 
Am 6. Dezember ist die Ausstellung von 17 bis 18.30 Uhr für alle Neugierigen offen.