Was können wir für Frieden tun?

Die Ausstellung „Frieden schaffen“ in der Kirche Herz Jesu Bockum regt zum Nachdenken an

Die aktuelle Ausstellung ist auch das Thema der Gemeinde Herz Jesu in der Adventszeit. (c) Dirk Jochmann
Die aktuelle Ausstellung ist auch das Thema der Gemeinde Herz Jesu in der Adventszeit.
Datum:
14. Nov. 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 46/2024 | Chrismie Fehrmann

Irgendwo ist immer Krieg. In diesen Tagen wird klar, dass Frieden unter den Menschen und Völkern Entschlossenheit verlangt, Klugheit und Mühe. Unter dem Thema „Denkanstöße im Kirchenraum“ hat die Herz Jesu-Gemeinde in Krefeld eine neue ökumenische Ausstellung ins Gotteshaus geholt. „Frieden schaffen“ lautet ihr Titel. Gleich danach kommt die Frage: „Was können wir tun?“

Die Exponate porträtieren in Wort und Bild Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum. (c) Dirk Jochmann
Die Exponate porträtieren in Wort und Bild Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum.

24 Plakate bekannter Persönlichkeiten hängen an der Wand. Ein Bild beispielsweise zeigt den spontanen und historischen Kniefall von SPD-Politiker Willy Brandt, als er 1970 das Denkmal für die Helden des Aufstandes im jüdischen Ghetto in Warschau besucht. Daneben steht seine Aussage: „Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.“

Ein anderes Foto bildet das vom Leben gezeichnete Gesicht von Mevlüde Genç ab, die bei einem rechtsextremen und rassistischen Brandanschlag in Solingen 1993 zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte verlor. Ihr Zitat lautet: „Ich habe fünf meiner Kinder an einem Tag verloren und am selben Tag in Särge gelegt. Ich habe nachts geweint und mich tagsüber um meine anderen Kinder gekümmert. Ich habe meine Tränen nicht gezeigt.“

„Die Exponate porträtieren in Wort und Bild über zwanzig Persönlichkeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich für den Frieden einsetzen“, erklärt Brigitte Wilms, die in der Gemeindearbeit aktiv ist, beim Rundgang. „Sie stellen ebenso historische sowie lebende Persönlichkeiten vor und präsentieren auch Menschen, die weniger bekannt sind, mit ihren Lebenswegen.

Die 24 Bilder bieten mit ihren Texten einen guten Einstieg für die Auseinandersetzung mit dem Thema. Vier Tafeln geben einen Ausblick auf die Friedensarbeit und ermöglichen es den Besuchern, sich eingehend mit dem Thema zu beschäftigen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können ihre Gedanken dazu formulieren und abgeben. Fragen können sein: Wie können wir uns für Zivilcourage und Demokratie einsetzen? Wie können wir Sicherheit und Frieden in unserer Gesellschaft fördern?Über QR-Codes kommen die Ausstellungsgäste darüber hinaus in einen virtuellen Ausstellungsraum. Dort finden sie weiterführende Informationen zu Friedensinitiativen und Strategien zur Konfliktlösung, können Videos und Audios abrufen.

Barbara Mellenthin, Vorsitzende im Gemeinderat Herz Jesu, ergänzt: „Es ist uns ein Anliegen, den Menschen mit diesen Anregungen vielleicht ein ,Pack-an‘ zu geben. Es ist unser Thema für die Adventszeit.“

Die Ausstellung ist bis zum 20. Dezember, täglich von 9 bis 17 Uhr, im Gotteshaus Herz Jesu an der Friedrich-Ebert-Straße 166 zu sehen.