Die Orgel der Kirche St. Cornelius in Viersen-Dülken wurde durch die Freiburger Firma Orgelbau Späth umfassend restauriert.
Besonderer Wert wurde auf die raffinierte Neuintonation aller 4748 Pfeifen gelegt, die von Chefintonateur Reiner Janke durchgeführt wurde. Die einzelnen Klangfarben kommen in ihren vokalen und singenden Eigenschaften nun noch eindringlicher zur Geltung. Grund genug für Kantor Giovanni Solinas, die runderneuerte Orgel mit einem spannenden Programm vorzustellen, das die ganze Bandbreite dieses außergewöhnlichen Instrumentes präsentiert.
Die kommt vor allem bei Alter Musik zum Tragen, wenn die Prinzipale herrlich singen, die Flöten füllig leuchten und die Mixturen hell strahlen, ohne zu schreien –
in Girolamo Frescobaldis Toccata I ebenso wie der f-Moll Ciacona von Johann Pachelbel. Die Orgel von St. Cornelius beherrscht norddeutschen Barock – hier vertreten durch Nicolaus Bruhns‘ großes Präludium e-Moll – ebenso wie französische Romantik, etwa die Suite gothique von Leon Boëllmann. Johann Sebastian Bachs ikonische Toccata und Fuge d-Moll zeigt genauso wie „Salamanca“ des schweizerischen Komponisten Guy Bovet: Die rundum erneuerte Orgel von St. Cornelius spricht viele Sprachen und Giovanni Solinas ist ihr meisterhafter Interpret, der die Dramaturgie der Werke trefflich auszunutzen weiß – auch mit Franz Liszts Präludium und Fuge über B-A-C-H, einem ebenso virtuosen wie fulminanten Klassiker der romantischen Orgelliteratur. pr
Giovanni Solinas: Die Orgel von St. Cornelius in Viersen-Dülken, 2 CD, 88:16 Min, Motette-Psallite-Verlag, Viersen 2024, Preis: 19,50 Euro