Aachen. Frühmorgens, während andere noch schlafen, machen sich mehr als 230 Mädchen und Jungen aus dem ganzen Bistum auf den Weg nach Aachen. Sie tragen nicht nur Rucksäcke, sondern haben eine besondere Rolle in ihrer Gemeinde: Sie sind Messdienerinnen und Messdiener.
„Ich bin seit fünf Jahren dabei“, erzählt Martha (15 Jahre) aus Heinsberg. Warum sie das macht? „Weil ich es schöner finde, vorne am Altar zu stehen, statt unten in der Bank zu sitzen. Das ist einfach spannender.“ Martha liebt das, was andere vielleicht als Pflicht empfinden würden: Klingeln, Flambo tragen, Weihrauch schwenken. „Das kann ich am besten.“
Auch Sascha (16 Jahre) aus Eilendorf erinnert sich noch gut an den Anfang: „Meine Mutter hat mich motiviert, aber ich war schon in der Grundschule total interessiert am Glauben.“ Für ihn ist das Besondere am Dienst vor allem das Miteinander: „Bei der Messe mit den anderen zu stehen, sich auszutauschen – das ist für mich das Schönste.“
Julian (11 Jahre) beschreibt es etwas simpler, aber nicht weniger ernst gemeint: „Ich wollte dabei sein, wenn Gott sich in die Hostie verwandelt.“ Ihm machen vor allem die Gabenbereitung und das Klingeln Spaß – und er wäre am liebsten jeden Sonntag im Einsatz. Für Dima (15 Jahre) ist das Messedienen nicht nur eine Glaubenssache, sondern auch ein Gemeinschaftserlebnis. „Wir treffen uns regelmäßig, unternehmen was; das macht einfach Freude.“ Ob Ostern oder Weihnachten – er ist immer gerne dabei. Seine Lieblingsaufgabe? „Ganz klar: Weihrauch!“
Johanna (10 Jahre) aus Oberreifferscheid ist noch nicht lange dabei – erst seit ihrer Erstkommunion im letzten Jahr. Aber ihre Begeisterung ist groß. „Ich finde die Messen toll – und dass wir auch Ausflüge machen.“ Besonders beeindruckt hat sie der Aachener Dom: „Ich war schon mal im Kölner Dom, aber der hier ist viel schöner. Und wir haben sogar den Bischof getroffen – das war richtig aufregend!“
Auch Christina, Felicia und Julien aus St. Marien in Rheydt haben ihren Weg zum Altardienst gefunden. Felicia (16 Jahre) erzählt: „Ich wurde damals bei der Kommunion überredet – und bin heute total froh darüber.“ Für sie ist das Highlight die Herbstfahrt mit der Messdienergruppe. „Da entsteht echter Zusammenhalt.“ Julien (13 Jahre) übernimmt beim Gottesdienst am liebsten die Kollekte oder steht als Kreuzträger vorne: „Ich mag es, dabei Verantwortung zu übernehmen.“ Und Christina bringt es auf den Punkt: „Man hat Spaß, lernt neue Leute kennen – und es fühlt sich einfach gut an, etwas für andere und für Gott zu tun.“
Was alle verbindet, ist die Überzeugung, dass ihr Dienst mehr ist als Routine am Sonntagmorgen. Es ist Teil ihres Lebens – etwas, das Gemeinschaft schenkt und Glauben erlebbar werden lässt.