Vorbildlich

In St. Anna Düren sind Bildpaare von Menschen zu sehen, deren Leben zur Nachahmung anregt

(c) Dorothée Schenk
Datum:
29. Mai 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 22/2024 | Dorothée Schenk

St. Anna im Herzen von Düren ist an sich schon ein Kunstwerk und lädt darüber hinaus durch ihre künstlerische Ausstattung zu einem Besuch ein. Immer wieder ist die Kirche auch Galerie. Derzeit sind acht „Bildpaare“ aus dem fortlaufenden Kunstprojekt der Bischöflichen St. Angela-Schule bis Mitte Juli zu Gast.

Man kommt nicht an ihnen vorbei. Egal, von welcher Seite aus man die Kirche betritt, die Bilder fallen sofort ins Auge. Sie sind großformatig und im besten Sinne plakativ. Drei Frauen und vier Männer, begleitet von einem erläuternden Motiv, machen auf den ersten Blick neugierig, näherzutreten und herauszufinden, warum sie in der Annakirche hängen. Es sind einerseits August Klotz, Antonie Krebs, Wilhelm Mecker und Anna Schoeller, die sich durch besonderes bürgerschaftliches Engagement hervorgetan haben, und andererseits Kurt Bachmann, Erna Flecke-Schiefenbusch, Fritz Keller und Wilhelm Wester als Widerständler gegen das Naziregime.

„Es sind Persönlichkeiten, die etwas mit Düren zu tun haben, in Düren gewirkt haben oder aus Düren stammen“, erläutert Jutta Rücker vom Projekt „Masterplan Innenstadt Düren“, das initiiert hat, dass die Bildpaare im öffentlichen Raum zu sehen sind. Es sind Persönlichkeiten, die durch ihr Lebenswerk auch Vorbilder sind, wie Olaf Windeln als Leiter der St.-Angela-Schule erläutert. Es ging darum, für Mädchen Vorbilder im Blick auf das Berufsleben und das Leben im Allgemeinen zu finden. Auf dem Schulgelände finden sich eine Reihe weiterer Bildpaare – etwa zu Sophie Scholl, Marie Curie und Malala. „Die andere Wand könnten wir also auch noch füllen“, sagt Windeln lachend.

Predigtreihe und Bildpaare ergänzen sich ideal zur Geschichte Dürens

(c) St. Angela-Schule

Zur Bedeutung für die Schule sagt der Schulleiter: „Für uns ist die Anbindung an die Geschichte, auch die Geschichte der Stadt, wichtig. Wir leben ja nicht in einer katholischen Parallelwelt, sondern wollen Schule in Düren sein. Die Themen Widerstand, gesellschaftliches Engagement, Ökumene sind die Themen, die auch jetzt dran sind.

Katharina Steffens, die sich inzwischen zur Erzieherin ausbilden lässt, ist eine der Schülerinnen, die 2018 an den Bildpaaren beteiligt war. „Ich hatte vorher noch nie von Antonia Krebs gehört, und so setzt man sich mit einer Berühmtheit aus Düren auseinander, mit der man sich ohne das Projekt nicht beschäftigt hätte.“ 
Dass die Bilder immer noch existieren und gezeigt werden, freut sie sehr. „Ich sehe sie das erste Mal. Das sieht wirklich schön aus“, strahlt sie. Auch künftig, so erläutert Jutta Rücker, sollen die Bildpaare öffentlich gezeigt werden. Damit alle stets wissen wo, gibt es zur begleitenden Broschüre, in der die Arbeitsweise und Hintergründe erläutert sind, auch einen QR-Code (Abb. auf dieser Seite), der mit einem Klick immer den genauen „Aufenthaltsort“ zeigt.

Für Pfarrer von Danwitz ist es die richtige Ausstellung zur richtigen Zeit. „Wir haben gerade eine Predigtreihe. Das passt wunderbar zu der langen Geschichte Dürens. Wenn da vorne an jedem Sonntag in Gastpredigten etwas zum aktuellen Engagement vorgetragen wird, ist das praktisch die Verlängerung der Bildpaar-Reihe. Das passt super“, freut er sich und ergänzt: „Durch die Bilder bekommt der Raum eine neue Aussagekraft.“ 

Bildpaare aus der Ausstellung

14 Bilder