Vom Dienst am Menschen

Einst war die Lebensrettung seine Aufgabe, heute koordiniert Peter Hine den Herzenswunsch-Krankenwagen

Koordiniert Herzenswünsche für  todkranke Menschen:  Peter Hine. (c) Dorothée Schenk
Koordiniert Herzenswünsche für todkranke Menschen: Peter Hine.
Datum:
18. Mai 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 20/2022 | Dorothée Schenk

 „Das ist einfach mein ,Ding‘“, strahlt Peter Hine. „Ich bekomme jedesmal eine Gänsehaut, wenn ich darüber spreche oder eine Anfrage bearbeite, weil ich merke, dass ich etwas wirklich Tolles machen kann.“ Auf dem Rücken der blauen Jacke ist seine Mission zu lesen: Malteser. Herzenswunsch-Krankenwagen. Der 59-jährige Jülicher ist im Bistum Aachen der Koordinator dieses besonderen Projektes.  

Todkranken einen innigen Wunsch zu erfüllen, jenen, die selbst wissen, dass ihr Leben dem Ende zugeht, ist eine besondere und selbstredend auch sensible Aufgabe. Damit für Schwerstkranke und oft nur eingeschränkt bewegliche und mobile Menschen die Fahrt zum Erlebnis wird, müssen die besten Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dafür sorgt Peter Hine. Mit dem Veranstalter von BAP telefonieren und einen Konzertbesuch organisieren, den Weg für den Herzenswunsch-Krankenwagen frei machen bis direkt vor die Türe der Lanxess-Arena, eine Fahrt mit einem Renntaxi am Nürburgring „klarmachen“ oder ein persönliches „Tête-a-Tête“ mit einem Elefanten im Zoo. „Das ist schon ein Erlebnis“, sagt Peter Hine lächelnd und: „Organisation hat mir schon immer gelegen.“

Besonders begeistert ihn, wie offen und hilfsbereit Institutionen und Organisationen auf seine Anfragen reagieren und sogar „Extras“ möglich machen. Ein Beispiel: Weil coronabedingt ein Meet’n Greet mit BAP nicht möglich war, schrieb Frontmann Wolfgang Niedecken einen persönlichen Brief, entschuldigte sich und legte eine Autogrammkarte bei.

 

>>Organisation hat mir schon immer gelegen.<< 

Peter Hine

 

Diese Aufgaben haben aber so gar nichts mehr mit dem Rettungsdienst zu tun, für den der gebürtige Engländer beim Malteser Hilfsdienst 1980 in Jülich eingetreten ist und den er ab 1982 sogar zu seinem Hauptberuf gemacht hat. Oder doch? Das Wichtigste sei geblieben, sagt Peter Hine: „Es ist der Dienst am Menschen.“ Den hat der 59-Jährige inzwischen auf vielen Ebenen des Malteser-Hilfsdienstes kennengelernt, denn „Blaulicht – Menschenleben retten!“ das war es, was er schon früh als seine Lebensaufgabe sah.

Nach seiner Rettungssanitäterausbildung übernahm er 1984 die Wachleitung für Linnich und Jülich. Von der „Basisstation Jülich“ aus engagierte er sich zusätzlich zum normalen Dienst im Rückholdienst der Malteser in Köln, bei dem er Erkrankte aus Mallorca oder den Malediven nach Hause begleitete. Eine Zeitlang startete Peter Hine auch mit dem Ambulanzflugdienst in Köln. „Ich fand es immer ein unglaubliches Gefühl, wenn man jemandem helfen konnte und dann Dankbarkeit zurückbekam.“ Leider sei es heute mittlerweile so, dass Rettungsdienst oft als Dienstleistung empfunden werde, die ja letztlich bezahlt werde. 

Nach 35 Jahren kam der Wechsel in die Führungsebene. 2019 gab Peter Hine die Wachleitung ab und wurde Referent Rettungsdienst Kreis Düren. 2021 übernahm er zusätzlich die Aufgabe, den Herzenswunsch-Krankenwagen zu koordinieren. Und damit ist das Gefühl der Anfangsjahre wieder da: „Wir machen etwas für jemanden, und dann guckt dich jemand an und ist froh und dankbar.“   Natürlich sucht Peter Hine für den Herzenswunsch-Krankenwagen weitere Unterstützer: Der Unterhalt des Fahrzeugs, Schulungen der Ehrenamtlichen für diese sensible Aufgabe, Fahrtkosten und Unterkünfte müssen bezahlt werden – in besonderen Härtefällen auch für die Todkranken. Dafür sind Spendengelder nötig.

Wer das Herzenswunsch-Krankenwagen-Projekt der Malteser unterstützen möchte, der kann sich an den Koordinator unter Tel. 0 24 61/97 35 31 oder E-Mail: peter.hine@malteser.org wenden.