Vincent Knüppe ist der neue Münsterkantor

Schon vor seinem Amtsantritt war der 27-Jährige in Planungen der Kirchenmusik eingebunden.

Die Münster-Basilika St. Vitus ist Vincent Knüppes erste Station als leitender Kirchenmusiker nach seinem Studium. (c) Garnet Manecke
Die Münster-Basilika St. Vitus ist Vincent Knüppes erste Station als leitender Kirchenmusiker nach seinem Studium.
Datum:
19. Nov. 2025
Von:
Aus der Kirchenzeitung, Ausgabe 31/2025 | Garnet Manecke

Die Orgel hat er schon als Jugendlicher für sich entdeckt. In seiner Heimatgemeinde Seligenstadt in Hessen sprach sich herum, dass der junge Messdiener Vincent sehr gut Klavier spielen konnte. Da jemand gebraucht wurde, der in der Kirche die Orgel spielte, wurde er gefragt. „So habe ich mich mit zwölf Jahren an das Pult gesetzt“, sagt Vincent Knüppe.

 Seitdem begleitet ihn die Musik, die schließlich sein Beruf wurde. Am 1. Oktober hat der 27-Jährige die Stelle als Münsterkantor in Mönchengladbach übernommen. Knüppe trat die Nachfolge von Klaus Paulsen an, der sich nach 23 Jahren Dienst in der Münster-Basilika in den Ruhestand verabschiedete.

Sein erster Orgellehrer hat die Begeisterung für dieses Instrument in Knüppe geweckt. „Er war ein toller Typ“, sagt der 27-Jährige. „Menschlich und didaktisch.“ Als Knüppe im Alter von 14 Jahren dann den C-Kurs für die Orgel gemacht hat, durch den er auf den Dienst als Organist vorbereitet wurde, war sein Weg vorgezeichnet. „Da war auch klar, dass ich Orgel studiere“, sagt er heute rückblickend.

Während seines Studiums in Frankfurt und später in Freiburg, wo er seinen Master in Kirchenmusik, Orgelimprovisation und Chorleitung machte, hat er als leitender Kirchenmusiker in der Schweizer Gemeinde Liestal-Bubendorf gearbeitet. Zudem war er in Freiburg der künstlerische Leiter zweier Chöre und spielte regelmäßig als Vertretung im Freiburger Münster.

All diese Erfahrungen fließen nun in seine Arbeit in Mönchengladbach mit ein. Er übernehme von seinem Vorgänger eine musikalisch sehr gut aufgestellte Gemeinde, sagt Knüppe. „Aber wir müssen die Öffentlichkeitsarbeit stärken und mit unserer Münstermusik bekannter werden“, sagt Knüppe. „Es gibt hier eine qualitativ hochwertige Musik, die der Dommusik in nichts nachsteht.“

Schon bevor er seinen Arbeitsvertrag unterschrieben hatte, habe es einen regen Kontakt zu seinem Vorgänger Klaus Paulsen gegeben, der ihn miteinbezogen und in der Gemeinde vorgestellt habe. Den Münsterchor und den Newkammer-Chor der Gladbacher Singschule will Knüppe weiter ausbauen. Eine geschlossene Singschule mit Ausbildung der Stimmen vom Kinderchor über einen Jugendchor bis zum Newkammer-Chor kann er sich vorstellen. Erste Gespräche mit Kooperationspartnern hat er bereits geführt.

„Die Musik verstehe ich auch als Teil der Verkündigung“, sagt Knüppe. „Das kirchliche Umfeld ist mir persönlich sehr wichtig.“ Privat schätzt der Musiker die Stille, die er in der Natur findet. Er wandert gern und lernt mit seiner Partnerin das Tanzen, auch wenn das nicht ganz so still ist.