Uns schickt der Himmel

Was die Regionen bei der diesjährigen 72-Stunden-Aktion vom 18. bis 21. April zu erwarten haben

In 72 Stunden machen Kinder und Jugendliche die Welt ein Stück besser und zum Beispiel grüner. (c) Andrea Thomas
In 72 Stunden machen Kinder und Jugendliche die Welt ein Stück besser und zum Beispiel grüner.
Datum:
3. Apr. 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 14/2024 | Andrea Thomas

Mit dem Ende der Osterferien beginnt die heiße Planungs- und Vorbereitungsphase: Vom 18. bis 21. April sind deutschlandweit wieder tausende Jugendliche und Kinder als Weltverbesser im Einsatz. Anders gesagt, es ist wieder „72-Stunden-Aktion“.  Auch in den beiden Aachener Regionen wird einiges los sein an diesen Tagen.

(c) Andrea Thomas

Knapp 30 Gruppen – Schulen, Jugendtreffs, Pfadfinderstämme, Ministrantengruppen und Jugendgruppen – waren bis zum Beginn der Osterferien auf der Internetseite der Aktion für Aachen-Stadt und Aachen-Land gelistet. Die dazugehörenden Kurzbeschreibungen geben einen ersten Eindruck, was zu erwarten ist. Da gibt es zum einen die Aktionen, die die Welt in ihrem näheren Umfeld ein Stückchen sauber, bunter und schöner machen wollen – für Kinder und Jugendliche oder für die Menschen in ihrer Nachbarschaft. Das sind die Aktionen, bei denen handwerkliches Geschick im Umgang mit Bohrer, Schraubenzieher und/oder mit Farbe und Pinsel gefragt ist.

So wie zum Beispiel bei der Bischöflichen Liebfrauenschule in Eschweiler, die das nach der Flutkatastrophe von Jugendlichen gestaltete Hochwasserdenkmal reinigen, instandsetzen und konservieren wollen. Oder bei der CAJ Aachen, die ebenfalls kräftig anpacken und dem Auenland Mulartshütte, das mit der Flut völlig zerstört wurde, beim Neuaufbau auf einem neuen Gelände in Stolberg helfen will. Die Ministranten aus Bardenberg haben vor, den Spielplatz wieder auf Vordermann zu bringen, auf dem viele von ihnen einen Teil ihrer Kindheit verbracht haben, und der nicht mehr sehr ansprechend ist. „Wir haben uns zum Ziel gemacht, dass dieser Spielplatz auch für die jetzigen Kinder ein besonderer Ort wird“, erklärt die Gruppe, warum sie dabei ist.

Auch die Schützenjugend St. Blasius in Kinzweiler will „gestalten, herrichten, restaurieren“, und zwar den Kreuzweg und Kalvarienberg für die jährliche Wallfahrtsoktav. Die Stationen sollen geputzt, gestrichen und ausgebessert werden, neue Bänke aufgestellt und das Areal in Bereichen neu bepflanzt werden für die Pilger und alle, die den Ort besuchen und hier Ruhe suchen.

Sichtbar werden und sozial miteinander arbeiten

Handwerkliches Geschick mit Werkzeug und Pinsel und Farbe ist auch gefragt, viele Gruppen wollen ihr Umfeld aktiv verschönern. (c) Andrea Thomas
Handwerkliches Geschick mit Werkzeug und Pinsel und Farbe ist auch gefragt, viele Gruppen wollen ihr Umfeld aktiv verschönern.

Die Bischöfliche Marienschule Aachen möchte mit ihrer Aktion „Kippen weg – für eine saubere Umwelt“ mehrere Aspekte verbinden. Zum einen wollen die Jugendlichen das Umfeld ihrer Schule (Suermondtplatz, Harscampstraße/Bahnhof) von Kippen befreien. Dazu wird im Vorfeld beleuchtet, wie schädlich rauchen für den Einzelnen und die Umwelt ist. Und nicht zuletzt möchte die Förderschule mit ihren Schülerinnen und Schülern positiv und als Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden. In der Öffentlichkeit liefen sie oft „unter dem Radar“, sagt Schulseelsorgerin Birgit Grömping, die die Aktion mit einer Kollegin organisiert. Das wollen sie ändern. „Mit der 72-Stunden-Aktion zeigen junge Menschen, wozu sie imstande sind. Außerdem arbeiten Jugendliche und Erwachsene sozial miteinander.

Davon profitieren andere Menschen, die sonst eher nicht gesehen werden und/ oder wie in unserem Fall die Umwelt, für die eine Bewusstseinsschärfung dringend notwendig ist. Daher finde ich die 72-Stunden-Aktion einfach super“, erklärt Birgit Grömping.

 

Ein weiterer Schwerpunkt wird „Gemeinschaft stärken“ sein. Die Kleine Offene Tür (KOT) St. Castor zum Beispiel will den Alsdorfer Tisch unterstützen und bei der Vorbereitung der Lebensmittelausgabe (Sortieren und Ausgabe) sowie bei der Auslieferung an die Hauskunden helfen. „Weil wir mit der Aktion benachteiligten Menschen helfen, die finanziell nicht so gut dastehen“, fasst einer der Jugendlichen zusammen, warum sie bei der großen Sozialaktion mitmachen wollen.

Der D-Hof in Aachen-Driescher Hof plant gemeinsam mit seinen Offenen-Ganztagsschul-Angeboten unter dem Motto „Bunt statt grau – Nachhaltigkeit und Vielfalt“ einen Aktions-Nachmittag für Klein und Groß auf dem ungenutzten Kirchplatz im Viertel. Geplant sind unter anderem ein Flohmarkt und Mitmachaktionen zum Thema Umweltschutz, Nachhaltigkeit und „urban gardening“ also Gärtnern in der Stadt. So sollen zum Beispiel Samenbomben hergestellt werden, die das Viertel zum Blühen bringen. Was zu Essen wird es auch geben. Geplant ist, mit Eltern, deren Kinder den D-Hof besuchen zu kochen. Ideen, die die Jugendlichen klasse finden: „Ich mache bei der 72-Stunden-Aktion mit, weil ich gerne was mit dem D-Hof mache und auch, weil ich bei dieser Aktion etwas für andere Menschen mache und ihnen helfe“, sagt Fabian (14). Samantha (16) sieht das ähnlich: „Eine gemeinsam Sache mit dem D-Hof macht immer Spaß. Diesmal besonders, weil wir einen Markt für alle Driescher Hofer veranstalten und auf dem Kirchplatz dann endlich mal was los ist.“ 

Alle Aktionen unter: 
www.72Stunden.debdkj/aachen#c1568