Nach seinen beiden Publikationen über Weihnachten und Ostern schließt Kurt-Peter Gertz, emeritierter katholischer Pfarrer in Ratingen, mit dem vorliegenden Band über Pfingsten die Trilogie mit Darstellungen moderner Künstler zu den Hochfesten des Kirchenjahres ab.
Pfingsten und der Heilige Geist sind in der bildenden Kunst ein schwer zu fassendes Thema. „Wie zeigt ein Bild, was nicht zu zeigen ist?“, fragt Domkapitular Josef Sauerborn in seinem Geleitwort. Deshalb wählt der Autor lediglich 20 Bildbeispiele aus, die er dem Betrachter mit einfühlsamen Worten in chronologischer Reihenfolge vorstellt. Das erste und älteste
Bild aus dem Jahr 1909 stammt von Emil Nolde, das jüngste Motiv – von Theresia Schüllner – ist zwei Jahre alt. Faszinierend, wie unterschiedlich die Herangehensweise der Künstler an das Thema der Herabsendung des Heiligen Geistes ist. Die Kunstwerke – sei es Gemälde, Holzschnitt, Zeichnung, Glasmalerei… – zeigen, wie sich die Künstler in höchst individueller Weise den Texten der Heiligen Schrift angenähert haben. Kurt-Peter Gertz beschreibt nicht nur die Kunstwerke, sondern lässt die Künstler auch selbst zu Wort kommen. Darüber hinaus stellt er seinen Interpretationen lyrische Texte zur Seite, die die Aussage der einzelnen Kunstwerke in besonderer Weise unterstreichen. Dieses Buch wird man sicherlich öfter als nur zu Pfingsten zur Hand nehmen.
Kurt-Peter Gertz: Pfingsten in der modernen Kunst, 156 S., 35 farbige Abb., B.-Kühlen-Verlag, Mönchengladbach 2019, Preis: 34,90 Euro