Tiefgründiger Krimi

"Welt verloren" verhandelt die großen Lebensthemen

(c) Echter Verlag
Datum:
30. Nov. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 48/2022 | Ruth Schlotterhose

Das Buch „Welt verloren“ ist kein gewöhnlicher Kriminalroman. Erst auf Seite 42 gibt es eine Leiche. 

Als Leser gewinnt man den Eindruck, dass weniger die Suche nach dem Täter als Themen wie Schuld, Verantwortung, Gerechtigkeit und Verlust im Mittelpunkt stehen.

Gregor Maria Hoff, Professor für Fundamentaltheologie an der Paris-Lodron-Universität in Salzburg, lässt seinen Roman in Dornbusch spielen, einem Ortsteil von Viersen. In diesem Dorf war Hoffs Großvater Organist und Küster – wie es auch im Roman der Vater von Jacob Beerwein war.

Jacob Beerwein ist die Hauptfigur in Gregor Maria Hoffs Debütroman, ein Priester in fortgeschrittenem Alter, der ein beschauliches Leben führt und mit sich und der Welt im Reinen scheint. Der gewaltsame Tod eines ehemaligen Schulkameraden aber rüttelt ihn auf und lässt ihn letztlich auch mit Gott hadern. Beerweins gesamtes Weltbild wie auch sein Umfeld scheint in der Auflösung begriffen – geht Beerweins scheinbar so heile „Welt verloren“ wie auch unsere katholische Welt verloren geht?

Die Eindringlichkeit des Themas wird unterstrichen durch die bildreiche, ausdrucksvolle Sprache, derer sich Hoff bedient. Sein Schreibstil macht den Krimi doppelt lesenswert. 

 

Gregor Maria Hoff: Welt verloren. Kriminalroman, 218 S., Echter Verlag, Würzburg 2022, Preis: 14,90 Euro, E-Book: 12,99 Euro