Tief durchatmen

Ein Termin jagt den nächsten, die Familienfeier muss noch vorbereitet , die Geschenke gekauft und der Baum geschmückt werden: Viele Orte im Bistum Aachen bietet Raum für Ruhe und Erholung. Die KirchenZeitung stellt eine Auswahl vor

Süchtelner Höhen (c) Kathrin Albrecht
Süchtelner Höhen
Datum:
13. Dez. 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 50/2023

Wurmtal

Wurmtal (c) Andrea Thomas
Wurmtal

In stressigen Zeiten hilft Bewegung und sich das „Hirn mal richtig durchpusten“ zu lassen. Beides vereint ein Spaziergang durchs Wurmtal zwischen Würselen und Berensberg. Ob vom Teuterhof oder vom Paulinenwäldchen aus (beides mit Wanderparkplatz und Busanbindung), für eine kürzere Strecke oder den kompletten Rundweg, schon nach wenigen Metern beginnt die Seele zu baumeln. Der Weg führt mal durch den Wald, mal vorbei an Wiesen und Feldern und immer wieder öffnet sich der Blick auf das renaturierte Flusstal der Wurm. Das zu jeder Jahreszeit seinen eigenen Reiz hat: Ruhe, nur unterbrochen von den Geräuschen der Natur und dem „Hallo“ anderer Spaziergänger, dazu klare und würzige Luft und immer was zu entdecken.

Kind-Jesus-Kapelle

Kinde-Jesus-Kapelle (c) Andrea Thomas
Kinde-Jesus-Kapelle

Ein kurzes Stück vom Trubel des Aachener Weihnachtsmarkts entfernt, in der Jakobstraße 19, liegt die Kind-Jesus-Kapelle der Schwestern vom armen Kinde Jesus. Ein Ort der Stille, der einlädt, hier eine Weile zur Ruhe zu kommen, Kraft zu schöpfen. Die heutige Kapelle ist 2017 neugestaltet worden. Der vordere Bereich ist dem Gedenken an Clara Fey, der Gründerin des Ordens, gewidmet. Es folgt der schlichte Innenraum mit dem Altar aus Holz (drei sich gegenseitig tragende „franziskanischen Tau“) im Mittelpunkt. Dahinter eine Wand, die durchbrochen ist und den Blick auf die Sakramentskapelle öffnet. Links vom Altar steht die Krippe mit von Schwestern gefertigten Wachsfiguren.

Kommern

Kommern (c) Dorothée Schenk
Kommern

Zeitlos, still, nicht stumm sind die Bauten im LVR-Freilichtmuseum Mechernich. Sie spiegeln das Leben rheinischer Menschen über drei Jahrhunderte. Es gibt mehrere Fachwerkdörfer. Höfe stammen aus Eifel und Westerwald, Köln-Bonner Bucht, vom Niederrhein und aus dem Bergischen. Zwei Windmühlen und eine Wassermühle darunter sowie die altehrwürdige Sankt-Michael-Kapelle aus Schützendorf (GdG St. Barbara, Pfarrei Bleibuir, Bistum Aachen). Alles ist da: Auferstehungsaltar, Kreuzwegbilder an den Wänden, eine Glocke im schiefergedeckten Türmchen. Und manchmal läutet sie eine Frau im Nonnengewand, die vorgibt, Clara Fey zu sein. Der zweieinhalbstündige und leicht ausdehnbare Besuch der Häuser führt geradewegs in die Zeitlosigkeit.

Rurdorfer Krippenweg

Krippenweg Rurdorf (c) Dorothée Schenk
Krippenweg Rurdorf

„Krippchen gucken“ hat eine gute Tradition. Zu eigenen Entdeckungstouren lädt Rurdorf bei Linnich, das sogar den Zusatz „Krippendorf“ im Namen führt, zur Advents- und Weihnachtszeit seit gut 20 Jahren ein. Beim Bummel durch den kleinen Ort können bis 21. Januar etwa 25 Krippenlandschaften in den Fenstern und Vorgärten der Privathäuser betrachtet werden. Beginnen sollte man, so rät Hans-Peter Kempen von den Rurdorfer Krippenfreunden, in der Prämienstraße, anschließend die neue und die alte Kirchstraße besuchen sowie die Rurtalstraße. Als das große Finale bietet sich die Krippenlandschaft in der Kirche St. Pankratius an. 

Kirche St. Georg Neuenhoven

St. Georg Neuenhoven (c) Garnet Manecke
St. Georg Neuenhoven

Neuenhoven liegt „jwd“, wie der Rheinländer sagt – „janz weit draußen“. Das Dorf liegt auf halber Strecke zwischen Schloss Dyck und dem Mönchengladbacher Stadtteil Odenkirchen. Die Kirche St. Georg ist das Zentrum des Ortes. Ursprünglich als Kapelle gebaut, bekam das kleine Gotteshaus 1856 den Status einer Pfarrkirche. 1762 wurde die heutige Kirche geweiht, sie wurde vermutlich am Originalplatz der zuvor abgebrannten Kapelle errichtet. Das Wissen, dass schon tausende Gläubige hier den 14 Nothelfern ihre Sorgen vorgetragen haben, gibt einem Ruhe. Wer hier Platz nimmt, ist Teil der Generationen, die hier Ruhe und Frieden suchten – und noch suchen werden. 

Haus Hohenbusch bei Erkelenz

Haus Hohenbusch (c) Garnet Manecke
Haus Hohenbusch

Die Kirche von Haus Hohenbusch gibt es schon lange nicht mehr. Und doch ist das frühere Gotteshaus der Kreuzherren, die in dieser ehemaligen Klosteranlage bei Erkelenz lebten, gegenwärtig. Mit Bäumen und Büschen ist der Grundriss skizziert. Dort, wo früher der Kirchenraum war, ist nun eine freie Rasenfläche unter freiem Himmel. In diesen Tagen bietet die Anlage noch eine Besonderheit: Im Herrenhaus der Anlage ist schon die Krippe aufgebaut: eine Leihgabe der Kirche St. Petrus aus Kevelaer-Wetten mit bis zu 65 Zentimeter hohen Figuren. Die Krippe ist samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu besichtigen. Die Anlage mit Freiluft-Kirchenplatz ist täglich geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Rheinpromenade

Uferpromenade Uerdingen (c) Kathrin Albrecht
Uferpromenade Uerdingen

Zwischen dem Hauptzollamt und dem „Rheinschlösschen“ entstand 2015 die Rheinpromenade Uerdingen. Die Promenade entwickelte sich schnell zum beliebten Ausflugsziel, nicht nur für die Krefelder. Aufs Wasser blicken, still werden, dem Stampfen der Schiffsmotoren lauschen – der Rhein ist hier vielbefahrene Wasserstraße, – dann das Geräusch der Wellen wahrnehmen, wenn die Schiffe passiert haben, den Blick schweifen lassen: auf die eindrucksvolle Kulisse des Chemparks, den Hafen und die Mündel-heimer Brücke, die Kirche St. Matthias Hohenbudberg und auf die liebliche Landschaft des Niederrheins.

Süchtelner Höhen

Ein beliebtes Ausflugsziel im Raum Viersen sind die Süchtelner Höhen. Mit 90, 70 Metern ist das Waldgebiet, das zum Stadtteil Süchteln gehört, die höchste Erhebung im Kreis Viersen. Auf den Süchtelner Höhen befindet sich auch das Wahrzeichen des Ortes, die Irmgardiskapelle. Sie ist der Lokalheiligen Irmgardis gewidmet, die der Überlieferung nach als Einsiedlerin auf den Höhen gelebt haben soll. Die Kapelle wurde 1664 gestiftet. In den Wintermonaten bleibt die Kapelle geschlossen, doch im Sommer und während der Oktav im September kann das kleine Gotteshaus besucht werden.