Starthilfe ins Leben

Wochenbett-Sprechstunde in Willich steht jungen Müttern zur Seite

Freuen sich auf den Start der Wochenbett-Sprechstunde Anfang Dezember: Sonja Valerius, Barbara Schmitz und Koordinatorin Melanie Genz (v. l.). (c) Kathrin Albrecht
Freuen sich auf den Start der Wochenbett-Sprechstunde Anfang Dezember: Sonja Valerius, Barbara Schmitz und Koordinatorin Melanie Genz (v. l.).
Datum:
30. Nov. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 48/2022 | Kathrin Albrecht

Wer ein Kind erwartet und sich auf die Geburt vorbereiten möchte, weiß: Hebammen sind aktuell schwer zu bekommen. Das ist auch in der Nachsorge so. Das Netzwerk „Frühe Chancen Willich“ hat deshalb ein neues Angebot speziell für die Nachsorge bei Neugeborenen ins Leben gerufen. 

Trinkt mein Baby genug? Heilt der Nabel gut ab? Warum verliert es wieder an Gewicht in den ersten zwei Wochen? Es sind Fragen, die unmittelbar nach der Geburt viele junge Eltern und vor allem junge Mütter bewegen. Für diese Fragen steht Familien in den ersten zwölf Wochen nach der Geburt in der Regel eine Hebamme zur Seite. Doch die meisten Hebammen in der Region sind meist schon über Monate hin ausgebucht. Das weiß auch Melanie Genz vom Familienbüro Willich des Caritasverbandes. Mit der ambulanten Wochenbett-Sprechstunde möchte das Netzwerk „Frühe Chancen Willich“ diesem Problem begegnen.

Ab Anfang Dezember beraten die beiden freiberuflich tätigen Hebammen Sonja Valerius und Barbara Schmitz Mütter in den ersten Wochen nach der Geburt zu allen wichtigen Fragen, die die Gesundheit des Babys, aber auch die eigene Gesundheit betreffen. „Wöchnerinnen vergessen sich gerne“, weiß Sonja Valerius aus ihrer 18-jährigen Berufserfahrung. Aber nicht umsonst heißt es im Volksmund „Wochenbett“ – Frauen brauchten Zeit, um sich zu erholen und auch um in der Mutterrolle anzukommen. Wenn sich Mütter nicht genügend Zeit für sich nähmen, spiegele sich das auch unmittelbar im Wohlbefinden des Kindes – zum Beispiel in der Qualität der Muttermilch.

„Haben Mütter Stress, ist oft nicht ausreichend Muttermilch für das Baby da“, erklären die beiden. Sonja Valerius und Barbara Schmitz leiten im Rahmen der Sprechstunde, die im Begegnungszentrum „Krumm“ in Willich-Wekeln, Hülsdonker Straße 203 verortet ist, beim Stillen an, beraten zur Rückbildung, unter- stützen Heilungsprozesse und geben Tipps zur Ernährung des Babys. Die Kosten für die Wochenbett-Sprechstunde werden von den Krankenkassen übernommen. Zwei Mal in der Woche steht die Sprechstunde Eltern im Begegnungszentrum „Krumm“ in Willich-Wekeln zur Verfügung. Eine vorherige telefonische Anmeldung ist notwendig. 

Familien sind dankbar für die Begleitung und wissen sie sehr zu schätzen

Für Melanie Genz ist die Wochenbett-Sprechstunde eine ideale Ergänzung der Angebote, die es im Begegnungszentrum bereits gibt, wie das „Café Krümel“ oder die Beratung durch eine Familienkinderkrankenschwester bei den Willicher Kinderärzten für Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren. „Da kann die Wochenbett-Sprechstunde als Türöffner für weiterführende Angebote wirken, besonders für Familien, die ihr erstes Kind bekommen haben“, hofft die Koordinatorin.

Fehlender Nachwuchs, ein hoher bürokratischer Aufwand und schlechte Bezahlung haben dazu geführt, dass viele Hebammen ihren Beruf aufgegeben hätten, erzählen Valerius und Schmitz. Doch der Beruf gebe auch viel zurück. „Die Familien sind dankbar und wissen die Betreuung sehr zu schätzen“, sagt Barbara Schmitz. Und wenn ein Kind sich nach Startschwierigkeiten gut entwickele, freue man sich mit. 

Anmeldung zur Wochenbett-Sprechstunde unter Tel. 0 15 75/2 08 92 08.  
Weitere Informationen im Familienbüro Willich unter Tel. 0 21 54/48 15 08 oder 
E-Mail: familienbuero.willich@caritas-viersen.de.