Die Clara-Fey-Schule erhält einen Neubau. Platz für neue Klassen- sowie Unterrichtsräume für Technik und Kunst. 7,5 Million Euro werden investiert.
Der Spatenstich ist schon Geschichte, auf dem Campus der Bischöflichen Clara-Fey-Schule in Schleiden wird bereits gebaut. Bis zum Beginn des Schuljahrs 2026/27 soll der eigenständige Erweiterungsbau für Gymnasium und Realschule fertiggestellt sein. Das Bistum Aachen als Schulträger und Bauherr investiert rund 7,5 Millionen Euro in das neue Gebäude. „Die Zeit der räumlichen Enge ist bald vorbei. Wir haben Platz für eine Erweiterung und die weitere Entwicklung der Schule“, freut sich Schulleiterin Roswitha Schütt-Gerhards im Gespräch mit der Kirchenzeitung.
Aufgrund der Umstellung der Schullaufbahn von G8 auf G9 sowie der besonderen Förderung der sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) benötigt die Clara-Fey-Schule zusätzliche Räume und Flächen. Der Erweiterungsbau wird gemäß Vorgabe des Bistums in Form eines eigenständigen und von den übrigen Schulgebäuden losgelösten Neubaus im Hanggelände zum weiter oben gelegenen Sportplatz realisiert. Die zwei zweigeschossigen Riegel bieten auf 1040 Quadratmetern Nutzfläche Platz für sechs Klassenräume für je bis zu 34 Schülerinnen und Schüler, von denen zwei Räume mit einer mobilen Trennwand versehen werden sollen.
Vorgesehen ist zudem ein Unterrichtsraum für Technik, ein Unterrichtsraum für Technik/Kunst/Textil sowie ein Raum des Gebets und der Stille, der für Impulse und pastorale Angebote für Kleingruppen und Klassen genutzt werden kann. Ein interner Aufzug sorgt für barrierefreies Erreichen des Erd- beziehungsweise Obergeschosses. Das Gebäude ist so konzipiert, dass zwischen seinen beiden Riegeln ein Multifunktionsbereich aufgespannt wird sowie Lernräume und Lernlandschaften geschaffen werden, die ein kooperatives Lernen ermöglichen und der modernen Schulpädagogik Rechnung tragen. Mit der Planung des Erweiterungsbaus wurde vom bischöflichen Generalvikariat das Büro „nbp-architekten“ ausgewählt.
Nicht nur bei der Außenwandausbildung mit Holzverschalung wird eine nachhaltige und möglichst CO2-freie Bauweise beabsichtigt. Die Pultdächer des Erweiterungsbaus erhalten eine Blecheindeckung, auf der eine vollflächige Photovoltaik-Modulbelegung vorgesehen ist.
Schulleiterin Roswitha Schütt-Gerhards freut es, dass sowohl der Raum der Stille und des Gebets als auch die zusätzlichen, multifunktional nutzbaren Flächen ausnahmslos genehmigt worden sind und schon bald zur Bereicherung des schulischen Angebots beitragen können. „Wir werden deutlich mehr Möglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler haben“, ist die Schulleiterin überzeugt. Auch und vor allem im Bereich der MINT-Fächer, die einen Schwerpunkt der Schule bilden.
Nicht ohne Stolz berichtet die Schulleiterin, dass alle Leistungskurse des Gymnasiums selbst gestemmt werden können und alle offenen Stellen (auch in sogenannten Mangelfächern) schnell wieder besetzt werden konnten. Die Tatsache, dass viele junge Lehrerinnen und Lehrer einst selbst die Clara-Fey-Schule besucht hätten, spreche für sich. Rekord sei ein Abiturjahrgang, aus dem mittlerweile sieben Lehrerinnen und Lehrer den Weg zurück in beziehungsweise an die Schule gefunden haben. „Schulen im ländlichen Raum sind für viele Referendarinnen und Referendare nicht immer so interessant“, weiß die Schulleiterin um einen guten Ruf der Clara-Fey-Schule unter dem Pädagogen-Nachwuchs. Diesen Zusammenhalt des Kollegiums gebe es auch in der Schülerschaft.
Der Neubau ist nicht das einzige Projekt, das aktuell an der CFS läuft. „Technisch sind wir top aufgestellt, wir waren Vorreiter in der Digitalisierung“, berichtet Roswitha Schütt-Gerhards. Aber sowohl bei der energetischen Sanierung als auch bei der Innenausstattung sei noch Luft nach oben. Bis 2028/29 werden daher sukzessive die Gebäude energetisch saniert und modernisiert. „Ich hätte auch noch weitere Ideen und Anregungen, wo Geld investiert werden könnte“, sagt die Schulleitern mit einem charmanten Lächeln. Beispielsweise könne eine Überdachung vor dem Eingang der Mensa gerade bei widrigem Wetter die Aufenthaltsqualität der Schülerinnen und Schüler verbessern. „Der Schulträger unterstützt uns aber sehr gut. Sowohl bei Modernisierungsprojekten als auch bei fachlichen Fortbildungen“, nutzt Roswitha Schütt-Gerhards die Vorstellung der Neubaupläne auch für ein Wort des Dankes. Ganz frisch ist noch eine Fortbildung zum Thema Künstliche Intelligenz – und zu den Risiken und Chancen einer Einbindung in den Unterricht.
Die Bischöfliche Clara-Fey-Schule (CFS) ist eine sogenannte Bündelschule mit einem dreizügigen Gymnasialbereich und einem zweizügigen Realschulbereich, die von rund 1100 Schülerinnen und Schüler besucht wird. Die CFS ist seit 2021 MINT-EC-Schule und Mitglied des nationalen Excellence-Netzwerks für MINT-Schulen mit einem exzellenten mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Profil.