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Sozialdienst katholischer Frauen Krefeld verabschiedet zum 110-Jährigen seine Vorsitzende Ulla Dietz

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Datum:
13. Sept. 2017
Von:
Arne Schenk
„Wir sind hier ein spannender Verein“, unterstreicht Ulla Dietz. 20 Jahre lang lenkte sie als Vorsitzende die Geschicke des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF) in Krefeld, der gerade sein 110-jähriges Jubiläum feiert. Nun scheidet sie aus dem Vorstand aus.
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„Der SKF ist immer eine wichtige Arbeit für mich gewesen“, erklärt Ulla Dietz und erzählt von den vielfältigen Themenfeldern, von der Solidarisierung mit Frauen in schwierigen Lebenssituationen und der Begleitung von Kindern – mit diffizilem elterlichen Umfeld oder einfach Kindern, die sich heutzutage in Schule oder dem persönlichen Umfeld ganz anderen Herausforderungen stellen müssen. Gegen widrige Umstände arbeitete man in den Schwangerenberatungsstellen. So um das Jahr 2000, als die Weisung des Papstes, aus der Schwangerenkonfliktberatung mit Erwerb des Beratungsscheines auszusteigen, dazu führte, dass sich der SKF neue Aufgabenfelder aufbaute und so eine Vorreiterrolle bei den „frühe Hilfen“ einnahm, Angebote an Schwangere oder junge Mütter kurz nach der Entbindung, die besondere Unterstützung benötigen, erklärt Ulla Dietz.

Zur weiteren Begleitung der Kinder, Frauen oder Familien gebe es Angebote wie das Café Juwel mit Schwangerenberaterin, Pädagogin und einer Hebamme. Auch der Entwicklung der stationären Jugendhilfe, dem Mädchenwohnheim St. Irmgardis als eine Art Schutzraum vor sexuellen Übergriffen oder Gewalterfahrung in der Familie, galt ihre besondere Aufmerksamkeit. Darunter sind junge Schwangere und Mütter, die nach der Geburt das Leben mit Kind austesten dürfen, ob sie es schaffen – am besten gemeinsam mit den Vätern – oder ob es vielleicht doch besser sei, das Kind in eine Pflegefamilie oder zur Adoption freizugeben. Ein Alleinstellungsmerkmal in Krefeld, weswegen derzeit ein Ausbau überlegt wird, um in Zukunft mehr Plätze für Krefelder junge Mütter anbieten zu können. Auf aktuelle Probleme zu reagieren zählt zu den überragenden Fähigkeiten des SKF , wie auch die 80-seitige Broschüre zum 110-Jährigen zeigt. Allein in der vergangenen Dekade sind zahlreiche neue Projekte entstanden, darunter BeWo Mika. „Das ist das erste Angebot für Frauen, die psychisch erkrankt sind und ambulant hier betreut werden können“, verdeutlicht die stellvertretende Vorsitzende und Schatzmeisterin Birgit Klapdor.

 

Vorbildliche Kooperation mit der Polizei und der Stadt Krefeld

Schnell begegnete der SKF auch der Flüchtlingswelle, richtete bereits 2015 in einem Kraftakt ein Flüchtlingswohnheim für unbegleitete minderjährige Ausländer (umA) ein. Ein Jahr später eröffnete der SKF in Zusammenarbeit mit der Krefelder Kolpinggesellschaft als „Tandem“ ein weiteres Wohnheim in Uerdingen sowie gleichzeitig eine Flüchtlingskinderbetreuung. Mittlerweile gibt es drei dieser „Sonnenscheingruppen“. Ob ganz aktuell Betreuung von rund 1300 Kindern mit offenen Ganztagsangeboten oder die soziale Beratung von Prostituierten in vorbildlicher Kooperation mit Stadt und Polizei, so dass zwei Monate nach der Eröffnung im Januar 2016 bereits die erste Frau beim Ausstieg begleitet werden konnte.

Zu schaffen ist das Engagement nur, weil die Arbeit ganz andere Dimensionen angenommen hat. Beschäftigte der SKF 2007 75 hauptamtliche Mitarbeiter, sind es derzeit 180. Zudem sind über 185 Ehrenamtler im Einsatz. Geleitet wird der SKF durch einen fünfköpfigen ehrenamtlichen Vorstand, hinzu kommt ein dreiköpfiger Wirtschaftsbeirat sowie Pfarrer Winfried Hilgers als geistliche Berater. Alle vier Jahre wird der gesamte Vorstand neu gewählt, so auch am 14. September. Ulla Dietz wird am Dienstag, 26. September, 16 Uhr, in der PaxChristi-Kirche verabschiedet.

Näheres unter www.skf-krefeld.de

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