Sicherung für die Ewigkeit

Bischöfliches Diözesanarchiv Aachen bringt digitales Langzeitarchiv an den Start. Nächster wichtiger Schritt mit Blick auf das Thema digitale Vergangenheitssicherung

Statt auf Filmrollen, DVDs oder Disketten sind die Daten nun langfristig gesichert:  Julia Haberstock (v. l.), Reiner Weick, Generalvikar Jan Nienkerke und Beate Sophie Fleck freuen sich über diesen wichtigen Schritt. (c) Bistum Aachen/Christian van‘t Hoen
Statt auf Filmrollen, DVDs oder Disketten sind die Daten nun langfristig gesichert: Julia Haberstock (v. l.), Reiner Weick, Generalvikar Jan Nienkerke und Beate Sophie Fleck freuen sich über diesen wichtigen Schritt.
Datum:
30. Okt. 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 44/2024

Neben analogen Archivalien wie Urkunden oder Akten verwahrt das Bischöfliche Diözesanarchiv auch digitale, etwa Disketten, Videokassetten, Filmrollen oder CDs. Doch die Haltbarkeit solcher Datenträger ist begrenzt. So hat das Archiv nach einer dauerhaften Lösung zur Sicherung gesucht, besonders auch für jene Dateien, die ohne physischen Datenträger am PC entstehen. 

Als erstes katholisches Archiv besitzt das Aachener Diözesanarchiv nun die digitale Langzeitarchivlösung „DiPS.Kirche“. Diese garantiert, dass alle Anforderungen an Erhaltung des Bestands und der Authentizität der Daten eingehalten werden. So können auch in 100 Jahren die Digitalisate noch geöffnet werden. Den Startschuss für die neue Archivlösung gab Generalvikar Jan Nienkerke: „Wie gut, dass wir im Diözesanarchiv mit Blick auf das Thema Digitalisierung den nächsten wichtigen Schritt gehen. Damit erhalten wir den großen Schatz und umfangreiches Wissen auch für zukü̈nftige Generationen im Langzeitgedächtnis des Bistums Aachen.“

Natü̈rlich werden in der ehemaligen Kirche St. Paul auch weiterhin ganz klassisch (Papier-)Archivalien sicher aufbewahrt: rund drei Regalkilometer voller Handschriften, Akten und Kirchenbü̈chern. Seit 30 Jahren entstehen aber auch in der kirchlichen Verwaltung immer mehr digitale Akten, die genauso gesichert und später der Forschung zur Nutzung bereitgestellt werden wie die über Jahrhunderte zurü̈ckreichenden Papierakten. Neben Dokumenten gehören auch Fotos, Audio- und Videodateien zum digitalen Archivgut. Die digitalen Dokumente kommen vor allem vom Bischöflichen Generalvikariat, aber auch aus kirchlichen Einrichtungen, Pfarreien, Vereinen und von Privatpersonen (als Vor- und Nachlässe). „Wichtig ist uns, dass die digitalen Daten auch nach Jahrhunderten noch authentisch, integer, verlässlich und vor allen Dingen nutzbar sind. Nur so kann das Wirken der Kirche unserer Zeit langfristig nachvollzogen werden“, betont Beate Sophie Fleck, Leiterin des Aachener Diözesanarchivs.

Mit Julia Haberstock als Projektleiterin der Digitalen Langzeitarchivlösung wurde diese Aufgabe jetzt erfolgreich umgesetzt. DiPS.Kirche (Digital Preservations Solution – Digitale Aufbewahrungslösung) ist eine ü̈berdiözesane Verbundlösung, von der Firma SER entwickelt und vom kirchlichen Rechenzentrum Sü̈dwest betrieben. „Wir freuen uns, dass Aachen das erste Bistum ist, in dem KRZ.dipsKirche zum Einsatz kommt – und wir dü̈rfen auch sagen, dass noch weitere folgen werden, was uns mit Freude und Dankbarkeit erfü̈llt“, bedankte sich Reiner Weick, Abteilungsleiter Marketing und Produkte beim Kirchlichen Rechenzentrum Sü̈dwestdeutschland, fü̈r die engagierte Mitwirkung des Diözesanarchivs.

Das Diözesanarchiv – Gedächtnis des  Bistums Aachen

Untergebracht ist das Diözesanarchiv in der ehemaligen Kirche St. Paul an der Jakobstraße in Aachen. Zu den wichtigsten Beständen zählen unter anderem Dokumente der Bischöflichen Sekretariate, des Generalvikariats und des Domkapitels. 

https://www.bistum-aachen.de/Bischoefliches-Dioezesanarchiv