„Sicherer Hafen“ werden

Eine Diskussion zeigt: Es braucht viel ehrenamtliches Engagement, um Flüchtlinge zu integrieren

Felix Heinrichs, Füsun Akpulat-Dax, Natascha Stephan, Gabi Brülls und Ulrike Wellens (v. l.) (c) Garnet Manecke
Felix Heinrichs, Füsun Akpulat-Dax, Natascha Stephan, Gabi Brülls und Ulrike Wellens (v. l.)
Datum:
26. Okt. 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 43/2021 | Garnet Manecke

Wie kann Mönchengladbach ein sicherer Hafen für geflüchtete Menschen werden? Diese Frage erörterten Mitglieder des Aktionsbündnisses „Sicherer Hafen Mönchengladbach“. Die Vertreterin der Gemeinschaft Sant’Egidio brachte einige konkrete Ideen und Erfahrungen in die Diskussion ein.

Die gute Nachricht zuerst, zumal sie so einige überraschen dürfte: „Mönchengladbach kann sich erlauben, geflüchtete Menschen aufzunehmen“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs. „Unabhängig davon, dass es eine menschliche Verpflichtung ist, können wir uns das auch erlauben.“ Will heißen: Die finanziellen, gesellschaftlichen und räumlichen Voraussetzungen sind da. „2015 haben wir gesehen, dass wir in Mönchengladbach ein großes bürgerschaftliches Engagement haben“, sagt er.

Das brauche es auch, um ein „sicherer Hafen“ zu werden. Denn die Kommune könne zwar dafür sorgen, dass geflüchtete Menschen in der Stadt „sauber, satt und trocken“ leben könnten. Aber um tatsächlich ein Teil in der Gesellschaft zu werden, sich zurechtzufinden und ein Leben aufbauen zu können, brauche es die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger. Wie das geht, berichtet Gabi Brülls von der Gemeinschaft Sant’Egidio, die sich seit über 35 Jahren ehrenamtlich um jene kümmert, die Hilfe brauchen. Praktisch heißt das, aktiv auf die geflüchteten Menschen zuzugehen. „Wir haben in unserer Arbeit erfahren, dass die Menschen dankbar für die Ansprache sind“, sagt Brülls. Das helfe ihnen nicht nur, selbst Fuß zu fassen. Inzwischen kümmern sich viele Jugendliche, die 2015 als Flüchtlinge in die Stadt kamen, um Senioren in Altenheimen oder helfen Kindern bei den Hausaufgaben. Aber wie Heinrichs sieht auch sie, dass das Mitwirken der Gladbacher Bürger für das Gelingen wichtig ist.Warum es Christen ein Herzensthema sein sollte, macht Ulrike Wellens vom Regionalteam deutlich: „Die Bibel ist voll von Migrationsgeschichten.“ In der Gegenwart sei das Thema aber sehr virulent, weil die Welt globaler geworden sei.

www.sicherer-hafen-mg.de