Schule hat große Relevanz für das pastorale Leben

Stellungnahmen zur geplanten Schließung der Mädchenrealschule St. Ursula Monschau

Mädchenrealschule St. Ursula Monschau (c) Bistum Aachen
Mädchenrealschule St. Ursula Monschau
Datum:
23. Nov. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 47/2022

Anfang Novemver teilte das Bistum Aachen mit, die Mädchenrealschule St. Ursula in Monschau Ende 2026 zu schließen. Begründet wird dieser, nach eigenen Angaben, "nicht leichte Shritt" mit sinkenden Anmeldezahlen. Die Nachricht hat zahlreiche Reaktionen hervorgerufen. Die KirchenZeitung veröffentlicht die Stellungnahmen des erweiterten Pastoralteams der GdG Monschu und des KED-Vorstands im Bistum Aachen.

"Gerade eine Schule, die aus einer christlichen Verwurzelung heraus wichtige Lerndimensionen anbietet, ist in unserer Gesellschaft notwendig"

Die Nachrichten zur Schulschließung der Bischöflichen Mädchenrealschule St. Ursula in Monschau macht uns als Pastoralteam in der GdG-Monschau sehr betroffen.

Als Kreis, der nun schon seit einigen Jahren versucht, miteinander kirchliches Leben im Raum Monschau verantwortlich mitzugestalten, betrübt uns diese Maßnahme sehr.

Wir sehen die Schule als einen Ort an dem unzählige Familien Impulse zur Gestaltung einer lebendigen Beziehung zu Gott erhalten, aber auch Erfahrungen kirchlichen Lebens sammeln konnten. Die Schule hat deshalb eine große Relevanz für die pastorale Lebendigkeit der Kirche im Raum Monschau.

Auch wenn das Interesse an der Schule in den letzten Jahren scheinbar rückläufig war, sehen wir dennoch, dass die Kirche vor Ort durch das Angebot der Schule einen bedeutenden Beitrag in der Schulbildungslandschaft von Monschau leistet.

Gerade eine Schule, die aus einer christlichen Verwurzelung heraus wichtige Lerndimensionen, wie ein christliches Gottes-, Welt- und Menschenbild anbietet, ist in unserer aktuellen Gesellschaft mehr denn je im wahrsten Sinne des Wortes not-wendig.

Inwieweit die Entwicklung zu einer koedukativen Schule eine sinnvolle und praktikable Lösung wäre, können wir natürlich nicht einschätzen, aber es wäre sicherlich im Hinblick auf verschiedenste pastorale Relevanzen von Kirche in Monschau ein lohnender Gedankenansatz.

Wir nehmen die enorme Resonanz in der Bevölkerung zur Schulschließung wahr und teilen die große Frustration, die entstanden ist.

Deutlich möchten wir zum Ausdruck bringen, dass wir aus unserer Perspektive die Schließung der Schule aus all den genannten Gründen zutiefst bedauern!

Unsere Solidarität gilt nun allen Menschen, die von der Schließung betroffen sind. Das sind aus unserer Sicht die unzähligen Mädchen mit ihren Familien, die nun der Zerrissenheit ausgesetzt sind, Entscheidungen bzgl. der Gestaltung der weiteren Schul-Lebens-Zeit zu treffen. Aber auch die Lehrkräfte und das nichtpädagogische Personal und deren Familien, die herausgefordert sind, ihre Lebens- und Zukunftsperspektiven neu zu entwickeln.

Wir sind derzeit schon mit vielen betroffenen Menschen im Gespräch und wollen das gerne auch weiterhin anbieten.

 

Das erweiterte Pastoralteam der GdG-Monschau

"Wurden wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft?"

Überrascht und mit Bestürzung hat der Vorstand der Katholischen Elternschaft (KED) im Bistum Aachen die Nachricht von der beabsichtigten Schließung der Bischöflichen Mädchenrealschule St. Ursula in Monschau für das Jahr 2026 zur Kenntnis genommen.

Sehr gerne hätten wir das Bistum, die Schulleitung, das Kollegium und vor allem die Eltern in einem Kampf zum Erhalt dieser traditionsreichen Schule und der wichtigen Schulform Realschule vor Ort unterstützt. Im Vorfeld drangen jedoch weder Informationen über die Probleme der zu geringen Anmeldezahlen noch über die Schließungspläne an die Öffentlichkeit.

Vor wenigen Wochen hat die KED mit großer Freude bei ihrem Bundeskongress in Aachen die enthusiastischen Äußerungen der Bistumsleitung zum festen Einstehen für die katholischen Schulen gehört und als glaubwürdig empfunden.

Es drängen sich Fragen auf: Wie kann es sein, dass in nur sechs Jahren ein so drastischer Rückgang der Neuanmeldungen erfolgt, und wie wurde diesem begegnet? Wurden wirklich in den Überlegungen unter Einbeziehung aller Beteiligten, also auch der Eltern, alle Möglichkeiten ausgeschöpft, beispielsweise mit einer Öffnung für Jungen den Fortbestand zu sichern? Warum kann nicht zumindest allen Schülerinnen, auch den jüngsten, der Abschluss in Monschau ermöglicht werden? Wie soll verhindert werden, dass Lehrkräfte, aber auch Schülerinnen in den nächsten Jahren bereits vorzeitig abwandern und das Schulleben, das Unterrichtsangebot leiden?

Wir würden uns freuen und wären dankbar, wenn hier noch nicht das letzte Wort gesprochen wäre.

 

Vorstand KED im Bistum Aachen e.V.