Schützen zeigen den Weg

In vielen Gemeinden haben Bruderschaften den Ordnungsdienst bei den Gottesdiensten übernommen

Nicht zu übersehen sind die Ordnungsdienst-Schützen in Lürrip. (c) St.-Petrus-und-Paulus-Pfarrbruderschaft
Nicht zu übersehen sind die Ordnungsdienst-Schützen in Lürrip.
Datum:
12. Mai 2020
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 20/2020 | Garnet Manecke

Entstanden sind die Schützenbruderschaften, weil sie einst die Prozessionen der Kirche vor Wegelagerern schützten. Nun helfen sie wieder, Gläubige zu schützen. Aber dieses Mal sind es keine Räuber, sondern ein Virus, vor dem die Gläubigen Schutz benötigen. 

Es ist zwar einfach, aber weil es so ungewohnt ist, ist es doch schwieriger als gedacht. In Korschenbroich zum Beispiel ist die Seitentür der Eingang in die Kirche. Hier müssen sich die Gottesdienstbesucher erst einmal in eine Liste mit Namen und Kontaktdaten eintragen. Dann bekommen sie einen Zettel mit ihrer Sitzplatznummer darauf. Die gelben Pfeile auf dem Boden weisen den Weg. Nach dem Gottesdienst verlassen die Gläubigen die Kirche St. Andreas durch das große Portal. Damit alles reibungslos läuft,  haben die Schützen der St.-Katharina-Junggesellenbruderschaft und der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft den Ordnungsdienst übernommen.

 

Nicht nur während der Messe, auch davor und danach ist Wegbegleitung erforderlich

 

Wie in Korschenbroich sind auch in anderen Gemeinden die Schützenbruderschaften eingesprungen, um den Gläubigen bei der Orientierung zu helfen. Vor St. Gereon Giesenkirchen haben die  St.-Sebastianus-Schützen in Uniform geholfen. So waren sie für die Besucher gleich zu erkennen. Genauso wie die Vertreter der St.-Petrus-und-Paulus-Pfarrbruderschaft vor St. Mariä Empfängnis. Wie bei ihren Kollegen in den anderen Gemeinden waren die Lürriper mit einem Mund-Nasen-Schutz im Einsatz. Den trugen auch die St.-Josef-Schützen in Venn, die ihren Dienst in schwarzen Anzügen absolvierten.  Über die von Bezirksbundesmeister Horst Thoren spontan angestoßene Hilfe hat sich Regionalvikar Klaus Hurtz sehr gefreut. „Wir brauchen Ehrenamtler, die uns unterstützen. Und nicht nur während der Messe, sondern auch davor und danach ist Wegbegleitung erforderlich“, sagt Hurtz zur Schützenhilfe. Thoren freut sich über die breite Bereitschaft zum  Kirchendienst in vielen Gemeinden der Region. „Unser Dienst soll auch Glaubensbekenntnis sein“, benennt er das Grundanliegen der Bruderschaften. Damit knüpfen sie an ihre Gründungstradition, den Schutz von Prozessionen, an.

Schützen übernehmen den Ordnungsdienst

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