Saubere Arbeit

Ein Team des Volksvereins reinigt und pflegt in Zukunft 255 Kilometer Radwegenetz in Mönchengladbach

Seit 2006 hält das Team vom Volksverein die Straßen sauber. (c) Volksverein Mönchengladbach
Seit 2006 hält das Team vom Volksverein die Straßen sauber.
Datum:
16. Feb. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 07/2022 | Garnet Manecke

Langzeitarbeitslose sind oft nicht sichtbar. In Mönchengladbach aber hinterlassen sie Spuren – und zwar ausgesprochen saubere: Schon seit 2006 sammeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Volksvereins Müll auf den Straßen auf. Jetzt kümmert sich ein Team auch um das Radwegenetz.

Nur noch wenige Wochen und die Fahrradsaison beginnt. Freizeitfahrer putzen spätestens zu den Osterferien ihre Drahtesel, um an den Feiertagen die ersten Ausflüge zu machen. Aber es gibt auch diejenigen, die ihr Rad als tägliches Transportmittel nutzen. Egal, ob Freizeitfahrer oder passionierter Täglichnutzer: Um sicher unterwegs zu sein, sind saubere Radwege wichtig. Das schützt die Räder zum einen vor Schäden. Aber noch wichtiger: Auf sauberen Radwegen kommt es seltener zu Unfällen. Und wenn doch ein Malheur passiert, dann ist es gut, wenn nicht noch zusätzlich Glasscherben oder andere gefährliche Dinge auf den Wegen liegen.

255 Kilometer ausgeschilderte Fahrradwege gibt es in Mönchengladbach. Die wollen gepflegt werden, und das übernimmt nun zu einem großen Teil das Team des Volksvereins im Auftrag der Stadt in Kooperation mit der Mags (Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe). Im Rahmen des Kooperationsprojekts unterstützen die langzeitarbeitslosen Frauen und Männer die Stadttochter, das Radwegenetz in einem verkehrstüchtigen Zustand zu halten.

Mit Projektleiter Rolf Ferdinand Jaeger und zehn Langzeitarbeitslosen in drei bis vier Teams sind die Projektteilnehmer jeden Werktag rund vier Stunden im Stadtgebiet unterwegs, um beispielsweise Glasscherben zu beseitigen, vermooste Schilder aufzubessern oder Hindernisse wie liegengebliebene E-Scooter zu beseitigen.

„Der Volksverein leistet einen aktiven Beitrag, die Radwegeinfrastruktur im Stadtgebiet weiter zu verbessern“, sagt Stadtdirektor und Verkehrsdezernent Gregor Bonin. „Mit 255 Kilometern und insgesamt 59 Knotenpunkten können wir für unsere Radwege jede helfende Hand gut gebrauchen. Davon profitiert die ganze Stadt."
Zu den Aufgaben des Volksvereinsteams gehört es, die Wege zu säubern und die Schilder zu reinigen. Das sind zum einen die Tafeln an verschiedenen Standorten der Stadt, auf denen das Radwegenetz abgebildet ist. Das sind aber auch die Wegweiser an den Knotenpunkten, die die Radfahrer durch Mönchengladbach leiten.
Für Volksverein-Geschäftsführer Matthias Merbecks ist diese Tätigkeit ein lohnendes Projekt. „Der Volksverein leistet gemeinnützige Arbeit. Diese Arbeit passt gut zu uns und bietet Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit, mit einer sinnvollen Tätigkeit für das Gemeinwohl viel Wertschätzung zu erfahren“, sagt Merbecks. „Sie setzen sich aktiv für eine Sache ein, von der andere Menschen profitieren.“

Das Volksverein-Team fährt  regelmäßig eine festgelegte Route ab, um Mängel aufzunehmen und kleine Schäden zu beseitigen. Noch nutzen die Frauen und Männer dafür normale Fahrräder. Ab März aber sollen sie mit zehn E-Bikes (davon fünf Lasten-räder), die der Volksverein zur Verfügung stellt, auf ihre Tour gehen. Die E-Bikes haben jeweils eine Nutzfläche, auf der kleine Werkzeuge sowie Reinigungsmaterialien transportiert werden.

Das Hauptaugenmerk liegt auf der Pflege der Wege, aber auch die Beschaffenheit der Fahrbahn wird auf Schlaglöcher, lose Pflastersteine und durchdringendes Wurzelwerk kontrolliert. Die Ausrüstung für die Pflege stellt die Mags zur Verfügung.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Volksverein-Team die Stadt sauberer macht. Seit 2006 ist es im Projekt „Clean Up“ aktiv. Mittlerweile kümmern sich 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darum, Plätze und Straßen sauber zu halten.