Seit 30 Jahren kümmert sich der Verein „Wir für Ruanda – Aca“ um geflüchtete Menschen, Kranke, Kriegsverletzte und Kinder mit Behinderungen in dem afrikanischen Land und banchbarten Staaten. Am Festwochenende wirbt der Verein für weitere Unterstützung seiner Arbeit.
Die Bilder, die Bernd Bierbaum vor 30 Jahren mitgebracht hat, sind schrecklich: Ein Treck geflüchteter Menschen kommt in einem Flüchtlingslager an. Dort wartet nicht die ersehnte Sicherheit, sondern für viele der Tod, wie eine Aufnahme zeigt. 1994 begann der Genozid an rund 800000 Tutsis und oppositionellen Hutus in Ruanda, zwei Millionen Menschen flüchteten in benachbarte Länder.
„Gerade im Osten des Kongo am Kivusee, rund um die Grenzstadt Goma gelegen, war die Not gigantisch“, erinnert sich Bierbaum. „Wie zu erwarten, brach zunächst die Cholera und dann die Ruhr aus und allein an einem einzigen Tag im Juli starben rund 7000 Menschen.“
Der Arzt aus Oberbruch war 1994 einem Aufruf von Care Deutschland gefolgt. Schnell wurde dem heute 78-Jährigen klar, dass er weit mehr tun wollte. Nach seiner Rückkehr gründete er mit Freunden die Hilfsorganisation „Wir für Ruanda – Aca“ (Action Central Afrique).
Die Bilanz des Vereins kann sich sehen lassen: Über 1200 Tonnen Hilfsgüter wurden verschickt. Im Kongo, in Burundi und Ruanda entstanden Lehrschreinereien, Patenschaftsprojekte ermöglichen Kindern den Schulbesuch. Dazu Hilfe zur Selbsthilfe für Witwen mit Waisenkindern. Ein wichtiger Schritt war die Revitalisierung des geplünderten Krankenhauses in Mweso im Kongo. Heute wird es von Ärzte ohne Grenzen betrieben, die Kriegsverletzte versorgen.
Am Samstag, 7. September, feiert der Verein ab 18 Uhr sein 30-jähriges Bestehen in der Festhalle Oberbruch mit einem afrikanischen Buffet. Am Sonntag beginnt der Tag um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Danach gibt es Live-Musik, einen Büchermarkt, Informationsstände, und es wird gegrillt.