Reliquie der Hausheiligen

Strahlkraft von Mutter Teresa soll auch im Caritas-Pflegezentrum Düren wirken

Weihbischof Karl Borsch (l.) segnete das von Künstler Hans Leo Simons (2. v. l.) gestaltete Teresa-Reliquiar in einem Gottesdienst mit den Konzelebranten Diakon Winfried Zeller (M.) und Pfarrer Hans Tings (r.) ein. (c) Stephan Johnen
Weihbischof Karl Borsch (l.) segnete das von Künstler Hans Leo Simons (2. v. l.) gestaltete Teresa-Reliquiar in einem Gottesdienst mit den Konzelebranten Diakon Winfried Zeller (M.) und Pfarrer Hans Tings (r.) ein.
Datum:
14. Sep. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 37/2022 | Stephan Johnen

Kein Prunk, kein Glanz, stattdessen ist Einfachheit angesagt. Die Metall-Stele des Reliquiars fügt sich nahtlos in den Raum der Kapelle ein. Diese Schlichtheit verstärkt die Eleganz. Sichtbar, aber sicher wird eine Reliquie der heiligen Teresa von Kalkutta in der Kapelle des Caritas-Pflegezentrums St. Nikolaus in Düren-Rölsdorf aufbewahrt. 

Auf Augenhöhe – selbst oder gerade für die Menschen, die im Rollstuhl sitzen. Die Einsegnung des neuen Reliquiars fand zum Fest der Namenspatronin des 2019 eröffneten Pflegeheims St. Teresa statt, dessen Bewohnerinnen und Bewohner die Kapelle der benachbarten Einrichtung St. Nikolaus mitnutzen. „Wer wissen will, wie ein Leben im Glauben geht, muss sich das Leben von Mutter Teresa anschauen“, predigte Weihbischof Karl Borsch, der das von Hans Leo Simons für eine Reliquie der heiligen Teresa geschaffene Reliquiar an deren 25. Todestag segnete.

„Hat Teresa die sozialen Verhältnisse in Indien wesentlich verbessert?“, fragte Weihbischof Karl Borsch in seiner Predigt. „Vermutlich nicht, aber sie hat die Welt bewegt. Am Ende zählt nicht die Leistung, am Ende zählt allein die Liebe“, betonte Borsch. Teresas Werk sei wie ein Echo des Evangeliums. „Bleiben Sie in der Liebe, verbleiben Sie im Guten!“, schloss der Geistliche mit der Bitte an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und alle Bewohnerinnen und Bewohner, Arbeit und Leben in den Senioreneinrichtungen täglich zum Ausdruck der Liebe werden zu lassen, die Jesus uns ans Herz gelegt hat.

Das würdevolle Reliquiar schuf Künstler Simons. (c) Stephan Johnen
Das würdevolle Reliquiar schuf Künstler Simons.

Dass in Rölsdorf eine Reliquie ersten Grades der Heiligen verehrt werden kann, ist Diakon Winfried Zeller zu verdanken. „Es ist sonderbar, wie sich so manches fügte in den letzten Jahren“, blickte Zeller zurück. „Als ich in St. Nikolaus noch in der Heimleitung tätig war und die Planung eines neuen Hauses direkt nebenan ins Gespräch kam, fiel mir spontan als Namenspatronin die heilige Teresa von Kalkutta ein. Nicht nur weil ich ihre Arbeit einer zutiefst karitativ gesinnten Ausrichtung sehr schätzte, sondern weil sie auch gut zu unserem Hauspatron St. Nikolaus passte. Ein Mann und eine Frau aus verschiedenen Zeitepochen mit dem gleichen Ziel, Menschen, die in Not geraten sind, zu unterstützen und ihnen Hilfe anzubieten.“

Im vergangenen September traf Zeller während eines Romaufenthalts per Zufall eine Mitarbeiterin der Kongregation für Heiligsprechungsverfahren, die Kontakte zum Mutter-Teresa-von-Kalkutta-Zentrum der Missionarinnen der Nächstenliebe vermittelte. Ein nach dem Besuch dort zusammen mit Ortspfarrer Hans Tings verfasstes Schreiben führte zum Erfolg.

Künstler Hans Leo Simons gab nach der Einsegnung einen Einblick in die Symbolik des Reliquiars, das aus gefaltetem Stahlblech besteht und ausschließlich mit einem kleinen Schriftzug sowie einer schlichten Ablage für Kerzen verziert ist. Die Monstranz mit der Reliquie steht in einer Kammer, deren Raum nach hinten enger wird. „Ich wollte, dass sich die Kammer in den Raum öffnet, eine Strahlkraft entwickelt wie das Wirken von 
Mutter Teresa“, erklärte er den Gottesdienstbesuchern. Im Anschluss an die Einsegnung wurde das Namensfest der Patronin gefeiert – und die Monstranz auf die Etagen und in die Wohnbereiche getragen.