Diesen Worten des Literaturwissenschaftlers und Theologen Karl-Josef Kuschel, der die Einführung zu Pfarrer Bruners’ neuem Buch mit Gedichten und Kurzgeschichten schrieb, ist kaum etwas hinzuzufügen. Achtzehn Jahre lebte der Priester aus dem Bistum Aachen in Jerusalem. Seine „christliche Existenz“ beschreibt Wilhelm Bruners als „Wohnen in zwei Zelten“. Wobei er damit nicht einfach eine Unterscheidung zwischen Deutschland und Israel trifft. In Jerusalem ist mit diesem Bild auch das Leben unter den verschiedenen Konfessionen und Religionen gemeint. An zum Teil sehr persönlichen Erfahrungen mit Gott und den Menschen lässt Bruners seine Leser teilhaben, etwa wenn er von seinem ersten Versehgang zu einem Sterbenden erzählt oder davon, wie er seinen Vater in den letzten Lebensmonaten begleitete. Beinahe vermessen ist es, über den Poeten Wilhelm Bruners zu sprechen – er zaubert gleichsam mit Worten. Sein Blick auf die Welt ist realitätsnah und kritisch, doch zeugen seine Verse stets von großem Gottvertrauen und von Hoffnung. Unbedingt lesenswert!
Wilhelm Bruners: Zuhause in zwei Zelten. Gedichte und Reflexionen, 176 S., Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2017, Preis: 17,95 Euro