Post für Papst Leo XIV. aus Aachen

Briefe und Postkarten, ganz persönlich gestaltet und versehen mit Glückwünschen an den neuen Papst, aber auch verbunden mit großen Hoffnungen, haben die Schülerinnen und Schüler des St.-Leonhard-Gymnasiums an Generalvikar Jan Nienkerke übergeben. (c) Bistum Aachen/Andreas Steindl
Briefe und Postkarten, ganz persönlich gestaltet und versehen mit Glückwünschen an den neuen Papst, aber auch verbunden mit großen Hoffnungen, haben die Schülerinnen und Schüler des St.-Leonhard-Gymnasiums an Generalvikar Jan Nienkerke übergeben.
Datum:
21. Mai 2025
Von:
Aus der Kirchenzeitung, Ausgabe 18/2025

Vom „Leo“ an Leo: Schülerinnen und Schüler des St.-Leonhard-Gymnasiums formulieren ihre Hoffnungen und Wünsche an den neuen Papst. Generalvikar Jan Nienkerke nimmt die Briefe in Empfang.

Frieden, Umweltschutz, Weltoffenheit, mehr Gleichberechtigung in der Kirche: Die Wünsche und Hoffnungen an den neuen Papst Leo XIV., die Schülerinnen und Schüler des St.-Leonhard-Gymnasiums Aachen formuliert haben, sind groß. Vom „Leo“ zu Leo haben Mädchen und Jungen der siebten bis elften Klasse Karten und Briefe an den neuen Papst geschrieben. Jan Nienkerke, Generalvikar des Bistums Aachen, hat die Post an Leo in Empfang genommen. Das Bistum wird sich darum kümmern, dass die Briefe nach Rom kommen. „Die Worte des Papstes zum Frieden haben auch mich sehr beeindruckt“, betont Jan Nienkerke, der sich über die Initiative der Schule freute und direkt spontan zugesagt hatte, die Schülerinnen und Schüler zu treffen.

Die Idee, dem Papst zu schreiben, entstand in der 9. Klasse. Im Religionsunterricht war natürlich auch die Papstwahl ein Thema. „Wir haben uns die erste Rede des neuen Papstes angeschaut“, erzählt Carla. Und jeder von ihnen hat viel mitgeschrieben, so die 14-Jährige. Für sie und die anderen war es das erste Konklave und die erste Papstwahl, die sie überhaupt miterlebt haben. Allein das ist für sie schon etwas Besonderes. Und dann wird auch noch der erste Amerikaner zum Papst gewählt. „Das ist doch auch schon eine sehr politische Aussage in diesen Zeiten“, sagt Carla. So hofft sie, dass Papst Leo XIV. sich auch politisch einmischt und für den Frieden einsteht.

Gemeinschaft – das ist nicht nur für Martha wichtig. „Ich wünsche mir, dass Papst Leo das weiterführt, was Franziskus begonnen hat, die Gemeinschaft weltweit zusammenführt, damit es statt Hass auf der Welt mehr Harmonie gibt“, sagt die 15-Jährige. „Ich erhoffe mir, dass die Kirche die Gemeinschaft wieder aufblühen lässt. Wir brauchen einfach mehr Fröhlichkeit“, betont auch Helene. Für sie bedeutet ihr Glaube auch die Hoffnung, dass auch, wenn es mal schlecht ist, es trotzdem wieder gut wird. „Denn Gott hat einen Plan“, ist die 14-Jährige überzeugt.

Emilia, 14 Jahre alt, ist seit vielen Jahren Pfadfinderin. Sie hofft, dass Papst Leo den Umweltschutz in den Blick nimmt, so wie das auch Franziskus bereits getan hat. „Außerdem sollten Jugendliche in der Kirche eine Stimme bekommen“, betont sie. 
Im Sommer ist der Aachener Generalvikar übrigens persönlich in Rom. Dort nimmt er eine Pilgergruppe aus Kempen-Viersen in Empfang, die anlässlich des Heiligen Jahres mit dem Fahrrad in die Heilige Stadt radelt. Vielleicht ergibt sich dann sogar die Möglichkeit, die Post vom „Leo“ zu Papst Leo XIV. direkt zu übergeben.

Aus den Wünschen an Papst Leo XIV:
„Meine große Hoffnung ist, dass Sie als Papst etwas Wesentliches zum Weltfrieden beitragen können und die Passage ‚Das Böse wird nicht siegen!‘ aus  Ihrer ersten Ansprache Wirklichkeit wird. Es wäre sehr schön, wenn Sie als Teil der Kirche die Klimaschutzgedanken von Papst Franziskus fortführen könnten.“

„Zurzeit gibt es überall Konflikte und Krieg auf der Welt, was Ihren Fokus auf Frieden umso wichtiger macht. Dass diese Aspekte Ihnen wichtig sind, bereitet mir zutiefst Freude. Ich wünsche mir in Zukunft, dass alle Menschen in der Kirche auf- und angenommen werden. Egal welches Geschlechts oder Sexualität.“

„Wir hoffen, dass Sie das wertvolle Engagement Ihres Vorgängers fortsetzen – besonders im Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Würde aller Menschen. Besonders bitten wir Sie, sich weiterhin für Gleichberechtigung innerhalb der Kirche stark zu machen, um sie zu einem Zeichen für Liebe und Offenheit für alle zu machen.“

„Es ist wirklich krass, dass Papst zu sein sehr anstrengend ist, deswegen find ich es toll, dass es Menschen gibt, die das machen wollen. In Ihrer ersten Rede fand ich es toll, dass Sie viel darüber geredet haben, dass man Brücken zwischen Ländern und Völkern bauen soll.“

„Ich wünsche Ihnen Kraft, Weisheit und Mitgefühl für Ihre wichtige Aufgabe in einer Welt, die viele Herausforderungen, aber auch große Hoffnungen mit sich bringt. Als junger Mensch, dem Gerechtigkeit und Menschlichkeit am Herzen liegen, hoffe ich auf eine Kirche, die alle Menschen in ihrer Vielfalt annimmt.“

„In Ihrer emotionalen Rede haben Sie oft von Frieden gesprochen. Und genau das wünsche ich mir für die nächsten Jahre. Mir ist klar, dass Sie nicht plötzlich Frieden herbeizaubern können. Trotzdem erhoffe ich mir Zusammenhalt und Hilfe für alle betroffenen und trauernden Menschen. Mit Ihrer menschlichen und herzlichen Art können Sie die Welt vielleicht ein bisschen besser machen.“