Position beziehen!

Ein Buch, nicht nur für Kinder

Lars, mein Freund (c) dtv-Hanser
Lars, mein Freund
Datum:
3. Juli 2018
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 27/2018 | Ruth Schlotterhose
Amanda liebt Adam, der in ihre Klasse geht, aber Adam mag Amanda nicht. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, bekommt Amanda von ihrer Lehrerin eine besondere Aufgabe zugeteilt: Sie soll sich um den neuen Mitschüler Lars kümmern, der das Downsyndrom hat.

 Das findet Amanda furchtbar, in erster Linie weil sie Angst hat, bei den anderen anzuecken und nicht mehr beliebt zu sein. Aber mit Lars ist es nett, vor allem nach dem Unterricht bei ihm zu Hause amüsiert sich Amanda köstlich. In der Klasse schwelt jedoch ein Brand, der Lars betrifft. Als die Katastrophe unausweichlich scheint, muss Amanda Position beziehen – und stellt sich gegen Lars. Das bereut sie allerdings recht bald. Ob sie es schafft, dass Lars ihr verzeihen kann? Bei den anderen nicht mehr beliebt zu sein – das ist eine Furcht, die auch manche Erwachsene umtreibt. Dieses Buch zeigt in erfrischender Weise, wie man über seinen Schatten springen kann und wie wichtig es ist, Position zu beziehen. Und nebenbei lernt der Leser etwas über Menschen mit Downsyndrom. Deshalb ist dieses Buch nicht nur empfehlenswert für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Den Debütroman von Iben Akerlie wählten norwegische Kinder zum besten Buch des Jahres. Außerdem wurde er für den norwegischen Buchhandelspreis nominiert. 

Iben Akerlie: Lars, mein Freund, 256 S., ab 10 Jahren, dtv-Reihe Hanser, München 2018, Preis: 12,95 Euro, E-Book: 10,99 Euro