Was bedeutet Ostern für uns als Schwestern vom armen Kinde Jesus in dieser Zeit? Wir sind – wie viele andere Ordensgemeinschaften in Europa – eine alternde Gemeinschaft mit einem Durchschnittsalter von 84 Jahren.
Ja, wir sind alt, mit allen Beschwerden und Grenzen und mit aller Bedürftigkeit des Alt Werdens und -Seins. Doch wir haben Hoffnung und Zuversicht und versuchen täglich neu, aus dieser Gesinnung und Kraft zu leben.
Aus dieser alten Gemeinschaft, mit jungem Herzen, nun einige Gedanken
zum Osterfest von den Mitschwestern: „Einige Osterbräuche sind uns wichtig, sie bereichern uns und wecken Freude. Da sind das Osterbrot und die bunten Eier, die während der Eucharistiefeier beim Altar stehen und nach der Feier gesegnet werden. Im Festsaal werden sie mit unseren Gästen geteilt und beim frohen Zusammensein verzehrt. Es entsteht wieder neu Gemeinschaft und Austausch.“
„Da ist der Emmausgang am Ostermontag: Eier werden im Garten versteckt und von den Mitschwestern mit viel Freude gesucht, gefunden und evtl. wieder für andere Mitschwestern versteckt. Man wird erinnert an die Emmausgeschichte im Lukasevangelium. Auch dies verbindet die Gemeinschaft und erinnert daran, dass wir in diesem Leben Suchende bleiben und den Herrn immer wieder neu suchen und finden.“
„Auferstehung ist uns ganz wichtig, sonst wäre unser Glaube nichts. Wir haben eine Zukunft, die uns Jesus Christus erworben hat.“
„Die Auferstehungsfeier berührt uns, geht in unsere Tiefe, und wir freuen uns.“
„Vor der Osternachtsfeier ist die Kirche dunkel. Wenn wir dann mit unseren brennenden Kerzen einziehen, wird es hell – aus dem Dunkel ins Licht – das weckt schon tiefe Freude. So ist es doch: Jesus hat für uns gelitten und uns den Weg zum Himmel frei gemacht.“
„Es ist unsere Erlösung, die wir feiern.“
„Ostern ist das neue Leben, das wir jetzt schon in uns tragen. Wir feiern es in Freude und Dankbarkeit.“
„Jesus hat uns den Zugang zum Vater erschlossen, und dies wollen wir in der Nachfolge leben, in Freude und Dankbarkeit.“
„Ostern ist die Überwindung des Todes und macht das Leben klarer.“
„Es ist schön, dass wir die Auferstehung in Gemeinschaft feiern, das berührt uns, und wir sind davon sehr angetan, es gibt Kraft.“
„Wir freuen uns, wieder das Halleluja singen zu können. Es drückt aus, was wir empfinden.“
Soweit die Gedanken der Mitschwestern. Mit dem Osterfest, der Auferstehung Jesu vom Tode, ist uns Hoffnung auf Zukunft geschenkt, die sich schon jetzt erfüllt und unser Leben reich, glücklich und zufrieden machen kann. ER ist da, als Gott und Mensch.
Die Grundlage unseres Glaubens und unserer Lebenshingabe an Gott und die Menschen, die uns anvertraut waren und sind, ist unser Glaube an diese Auferstehung Jesu. Mit IHM, dem Sohn Gottes, der als Mensch unser ganzes menschliches Leben mit uns teilte und noch teilt, der in allem uns gleich wurde, außer der Sünde, der Schmerz, Leiden, Einsamkeit, Ablehnung, der alles auf sich nahm bis zum Tod am Kreuz, in IHM finden wir die Zukunft und das Leben, wonach wir uns sehnen.
ER ist für uns Weg und Ziel unseres Lebens. Die Hoffnung, die wir in uns tragen dürfen, wird immer neu genährt durch die tägliche Eucharistiefeier, unsere Gebetszeiten und die persönlichen Zeiten der Meditation, des Gebetes und der Anbetung und im Gespräch miteinander Und dies alles ist keine Leistung von uns, es ist ein Geschenk, das Freude und Glück mit sich bringt.
So ist ER für uns und für viele Menschen Hoffnung, Zukunft und Halt – nicht nur nach unserem Sterben, sondern schon jetzt und hier dürfen wir es erfahren. Dies kann in einer so unruhigen Zeit wie heute, in der Angst und Mutlosigkeit sich breit machen und die Welt auf dem Kopf steht, viele Werte zu verschwinden scheinen und wenig Perspektiven auf Zukunft sichtbar sind, Hoffnung Trost, Stütze und Halt geben. Dazu bedarf es allein unserer Offenheit für IHN. Mit uns ist jemand, der den Weg des Lebens mit uns geht, der uns bedingungslos liebt. Wir sind nicht allein.
Eine Mitschwester schreibt: „Trotz Altersbeschwerden und Gebrechen macht Ostern Lust auf Zukunft. Dies lässt den Humor nicht untergehen. Unsere Kraft nimmt nicht ab, sie wächst in eine andere Dimension – dem Himmel entgegen.“ Und unsere Stifterin, die selige Clara Fey sagte uns: „Wir haben nur eine Sonne und diese ist Christus. Wo diese Sonne nicht scheint, ist und bleibt es Nacht und undurchdringliches Dunkel.“
Das Geheimnis von Ostern, aus dem wir als Christen leben können, aus dem heraus wir als Ordensschwestern unser Leben zu gestalten suchen, auch für andere Menschen, vor allem für Kinder und Jugendliche, die oft in schwierigen Lebenssituationen waren und sind, half es, die Freude – die ja bekanntlich eine Schwester der Hoffnung ist – am Leben zu teilen. Dass diese Freude und Zuversicht durch die Nähe zum auferstandenen Herrn Jesus Christus alle Herzen neu erfüllen möge, ist unser herzlicher Wunsch zum Osterfest 2025. Und dafür steht unser Gebet in seiner starken Kraft für alle Menschen.
In diesem Sinne wünschen wir ein frohes, gesegnetes Osterfest.
Die Schwestern vom armen Kinde Jesus in Aachen-Burtscheid.