Orgelspiel aus Kempen

Ute Gremmel-Geuchen und Annegret Siedel bieten vielfältiges Spektrum von Bachs Kompositionen

(c) Aeolus
Datum:
8. Sep. 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 36/2021

Johann Sebastian Bach schrieb zeitlebens eine große Anzahl von Bearbeitungen, Transkriptionen und „Parodien“.

Die Barockgeigerin Annegret Siedel und die Organistin Ute Gremmel-Geuchen bieten ein vielfältiges Spektrum von Bachs Kompositionen als Bearbeitungen für Violine und Orgel, für Violine solo oder Orgel solo dar.

In seiner Jugend bearbeitete Bach eine Vielzahl von Werken anderer Meister für Tasteninstrumente oder nutzte deren Themen, um eigene Fugen zu schreiben. Als er älter war, begann er, seine eigenen Werke für andere Instrumentalbesetzungen neu zu arrangieren. In seinem vokalen Schaffen, vor allem in Leipzig, griff er oft auf frühere Werke zurück, fügte aber einen neuen Text ein: Das ist die sogenannte „Parodie“-Technik. 
Die Hamburger Barockgeigerin Annegret Siedel und die Kempener Organistin Ute Gremmel-Geuchen experimentieren mit großer Freude auf diesem Gebiet. Interessant sind zum Beispiel die Toccata und Fuge BWV 565 in einer Fassung für Solovioline sowie Orgelbearbeitungen einzelner Sätze der Choralmotette „Jesu, meine Freude“ BWV 227. Die beiden treten auch gemeinsam auf, so in der e-Moll Triosonate BWV 528, wobei die Violine eine der Stimmen des Trios übernimmt. Gremmel-Geuchen musiziert an der Orgel der Kempener Paterskirche, einer Rekonstruktion des zerstörten Instruments von Christian Ludwig König aus dem Jahr 1752. Die heutige Orgel wurde von der niederländischen Orgelbaufirma Verschueren nach den Vorgaben des historischen Instrumentes rekonstruiert. 

Annegret Siedel/Violine, Ute Gremmel-Geuchen/Orgel: Copyright J. S. Bach, SACD, 78 Min., Aeolus, Heckenmünster 2020, Preis: 18,99 Euro