Ordenswurzeln pflegen

Trägerwechsel im Haus Salus in Grefrath-Mulhausen: Die gemeinnützige Gesellschaft Consortio übernimmt

Berichten zur Trägerübernahme (v.l.): Marita Schulz, Josef Aretz, Martin Minten, Sr. Andrea Maria Schäfers, Sr. Josefa Maria Bergmann, Jennifer Boß. (c) Axel Küppers
Berichten zur Trägerübernahme (v.l.): Marita Schulz, Josef Aretz, Martin Minten, Sr. Andrea Maria Schäfers, Sr. Josefa Maria Bergmann, Jennifer Boß.
Datum:
23. März 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 12/2021 | Axel Küppers

Die Zukunft des Schwestern-Altenheims Haus Salus in Mülhausen ist gesichert. Der neue Träger Consortio will den Pflegestandard in Grefrath ausbauen. 

Das Altenpflegeheim Haus Salus an der Grasheider Straße in Grefrath-Mülhausen. (c) Axel Küppers
Das Altenpflegeheim Haus Salus an der Grasheider Straße in Grefrath-Mülhausen.

Die gemeinnützige Gesellschaft Consortio hat zum 1. Januar 2021 das Alten- und Pflegeheim Haus Salus in Grefrath-Mülhausen übernommen. Zuvor lag die Trägerschaft des Schwestern-Altenheims in den Händen der Ordensgemeinschaft „Schwestern Unserer Lieben Frau“. Die Consortio gGmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Katharina-Kasper-Via-Nobis GmbH. Beide Unternehmen gehören zur Dernbacher Gruppe Katharina Kasper, die ihre Wurzeln in der Ordensgemeinschaft der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“ hat.

Bei dem Trägerwechsel handelt es sich um einen nahtlosen Übergang von zwei sich nahestehenden Kongregationen. Gemeinsam haben die Armen Dienstmägde Jesu Christi und die Schwestern Unserer Lieben Frau, dass sie ihre Aufgaben in der Unterstützung beziehungsweise Förderung schwacher und benachteiligter Menschen in der Gesellschaft sehen. Dies 
geschieht auf der Grundlage ihrer christlichen Werte katholischer Prägung. Folgerichtig erfolgt der Trägerwechsel auch vor dem Hintergrund der Synergieeffekte: Die Dernbacher Gruppe Katharina Kasper hat zum 1. August 2017 die Trägerschaft über die Liebfrauenschule Mülhausen übernommen, und die Jugendhilfe Schloss Dilborn der Via-Nobis betreibt seit Mitte 2019 im früheren Antoniushaus eine Kindertagesstätte mit 20 Plätzen.

Vor diesem Hintergrund ist es für die Via-Nobis selbstverständlich, dass die 55 Bewohnerplätze im Haus Salus erhalten bleiben und das ganze Team übernommen wird. Marita Schulz wird weiterhin die Einrichtung leiten. Jennifer Boß übernimmt auch künftig die Aufgaben der Pflegedienstleitung. Insgesamt arbeitet ein 58-köpfiges Team in der Pflegeeinrichtung – von der Reinigungskraft bis zur Einrichtungsleitung. Hinzu kommen neun Ehrenamtliche. 


Sozialeinsatz der Liebfrauenschule

Haus Salus an der Grasheider Straße 2 im Grefrather Ortsteil Mülhausen ist im Jahr 2003 bezogen worden. Die Idee, den Ordensfrauen im Kloster Mülhausen in vollstationärer Betreuung mit ausschließlich Einzelzimmern einen würdigen Lebensabend zu ermöglichen, ist aufgegangen. Seinerzeit wurde die Einrichtung als Ersatzneubau für das alte Haus Salus im Klostergelände gebaut. In Nachbarschaft des Klosters in einem naturnahen Umfeld und in guter Ausstattung sorgt das Pflegeteam seit 18 Jahren dafür, dass die hochbetagten Ordensfrauen ihr soziales Umfeld behalten und sich weiterhin aktiv in das Klosterleben einbringen können.

Zur Offenheit des Hauses mit zahlreichen Kontakten zu örtlichen Gruppen, Vereinen und Nachbarschaft gehört auch der Sozialeinsatz der Schülerinnen und Schüler der Liebfrauenschule Mülhausen. Die Schwestern leben in einem hellen, wohnlichen und den Anforderungen der modernen Altenhilfe entsprechenden Umfeld. Sie bilden eine klösterliche Kommunität in drei Wohngruppen – zwei im Pflegebereich und eine, in der Schwestern wohnen, die nicht pflegebedürftig sind und durch kleine Dienste im Haus mithelfen, den Alltag zu gestalten.

Perspektivisch denkt die Via-Nobis darüber nach, gemeinsam mit dem Kreis Viersen und in Abstimmung mit den anderen Trägern in der Gemeinde Grefrath das Angebot für Senioren vor Ort zu erweitern. Dies könnten eine Tagespflegeeinrichtung, eine Erweiterung des Alten- und Pflegeheims Haus Salus oder die Schaffung von Wohnmöglichkeiten für Menschen in der zweiten Lebenshälfte sein. Hintergrund: Seit gut einem Jahr gibt es im Haus Salus auch Bewohnerinnen, die keiner Ordensgemeinschaft angehören. Dort werden nach Überzeugung des neuen Trägers künftig Frauen und auch Männer einziehen, die keiner Ordensgemeinschaft angehören.