Oppums neue Mitte

Gelände um die Kirche Zu den heiligen Schutzengeln Krefeld wird umgestaltet

Pfarrer Hans  Russmann (l.) und Ralph Hoepfner vom Kirchenvorstand  St. Augustinus mit den Plänen für das neue Zentrum. (c) Dirk Jochmann
Pfarrer Hans Russmann (l.) und Ralph Hoepfner vom Kirchenvorstand St. Augustinus mit den Plänen für das neue Zentrum.
Datum:
12. Sep. 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 37/2023 | Chrismie Fehrmann

Direkt zwischen der Kirche zu den Hl. Schutzengeln und dem neuen Kreisverkehr in Krefeld-Oppum entsteht ein neues Begegnungszentrum für junge und alte Menschen. Dafür werden auf der Hälfte der rund 10 000 Quadratmeter großen Fläche Gebäude abgerissen und Neubauten entstehen. Auch das Gotteshaus selbst wird in seinem Innern verändert, wird einladender und offener gestaltet.

Die Pfarrgemeinde St. Augustinus entwickelt das Projekt gemeinsam mit der Caritas. Für das „Schutzengelzentrum Oppum“ werden rund 25 Millionen Euro in die Hand genommen. Zehn Prozent davon beträgt der kirchliche Anteil, an denen sich das Bistum beteiligt.

„Seit knapp vier Jahren haben wir überlegt, wieder verworfen und neu geplant“, berichten Pfarrer Hans Russmann und Ralph Hoepfner, Kirchenvorstand von St. Augustinus Krefeld, zu der die Pfarre zu den Heiligen Schutzengeln gehört. „In dieser Zeit hat es viele Veränderungen in der Baubranche gegeben, auf die wir reagieren mussten.“

Ein „einschneidendes Erlebnis“ bei den Überlegungen war die Kaffeetafel, die im vergangenen Jahr zum 950. Geburtstag von Oppum eigentlich auf der Straße, vor dem Portal, gedeckt werden sollte. Wegen des Wetters wurde sie samt der rund 600 Teilnehmer kurzerhand ins Kirchenschiff verlegt. „Wir haben die Kirche neu erlebt.“ Das kam mehr als gut an.

Russmann erklärt weiter: „Wir müssen nicht immer die gesamte Kirche bespielen. Für den Sonntagsgottesdienst ist weniger Platz ausreichend. Deshalb werden wir den 190 Quadratmeter großen Eingangsbereich bis zum Ende der Orgelempore mit gläsernen Wänden vom übrigen Kirchenschiff abtrennen, die aber Weihnachten oder Ostern geöffnet werden können.“

Dadurch gebe es die Chance, in diesem vorderen Bereich eine „Werktagskapelle“ beinahe durchgängig offen zu halten. Der abgetrennte Kirchraum soll das Pfarrheim für Treffen, Lesungen oder Ausstellungen ersetzen. Natürlich könne dort nicht jede Feier stattfinden, erklärt er in Bezug auf den Karneval. „Es wird ein Kulturwandel stattfinden müssen.“

 

Auch das Jugendzentrum zieht ein

Die Kirche selbst bekommt einen – ebenfalls gläsernen – schlichten Anbau an der rechten Außenseite. Hoepfner: „Dieser Bereich ist als Cafeteria geplant, einladend, offen und für alle zugänglich, als Begegnungsraum im Zentrum von Oppum. Er kann durch drei bestehende Eingänge aus der Kirche heraus oder von außen betreten werden. Für die Einrichtung der sanitären Anlagen wird die große Sakristei geteilt und barrierefrei umgebaut.“

In der Cafeteria können sich nicht nur die Menschen aus Oppum sehen. Es wird ein Treffpunkt werden für die Besucher, Bewohnerinnen und Bewohner der sozialen Einrichtungen, wie die Caritas sie plant.

Rechts neben dem denkmalgeschützten Pfarrhaus wird im Baukomplex mit der „J-Form“ Tages- und Kurzzeitpflege entstehen, Seniorenwohnungen, Wohnbereiche für Demenzkranke und das Jugendzentrum Casablanca, das sein Dasein als ,Kellerkind` verliert. Es wird eine drei- oder vier-Gruppen starke Kita gebaut – ein zusätzliches Angebot zum Montessori-Kinderhaus auf der anderen Seite.

Für das neue Zentrum werden alle Gebäude rechts neben dem Pfarrhaus bis zur Buddestraße hin abgerissen. Dazu gehören Pfarrheim und Bücherei. Platz für 70 bis 80 Parkplätze ist entlang der Kronlandbrücke vorhanden. Auch das Kleinkunstfestival müsse nicht weichen, sagen die Verantwortlichen.

Hans Russmann und Ralph Hoepfner sind sich einig, dass die Entscheidung des Pfarreirates gut und richtig sei. Die bisherige Resonanz aus der Bevölkerung sei auch durchweg positiv. Die Entwicklung von Oppums Neuer Mitte mit dem Bau des Begegnungszentrums und der Kirche im Mittelpunkt, sei eine Investition in die Zukunft. „Wir senken die Betriebskosten erheblich und sichern den Standort des Gotteshauses.“

                                                                                                                  

 

Anregungen willkommen

Rund 140 Vertreter aus Politik, Vereinen und Pfarrei sind jetzt in die Schutzengelkirche gekommen, um sich über die Aus- und Neubaupläne zu informieren. „Sie zeigten sich darüber erfreut bis begeistert“, erklärt Kirchenvorstand Ralph Hoepfner. „Wir wollen den Dialog fortsetzen, wenn die konkrete Planung voranschreitet.“

Wer Anregungen zum Schutzengelzentrum hat, kann sie aufschreiben und in den Briefkasten des Pfarrhauses werfen oder mailen an: leitungsteam@augustinus-krefeld.de