Wenn zum Welttag des Buches in der Dürener Josefskirche „Die Bücherei St. Lukas“ erstmals ihre Türen öffnet, wird dieser Neuanfang zugleich eine Tradition fortsetzen. Nachdem die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs an der 1938 geweihten Kirche beseitigt waren, wurde 1953 Neueröffnung gefeiert, dann noch einmal Mitte der 70er Jahre. Dass es nun einen weiteren Neuanfang gibt, stand lange Zeit nicht fest. Die letzten fünf Jahre jedenfalls gab es zwar eine Menge Bücher – aber keine Bibliothek. Dafür Umbauarbeiten in der Kirche, Veränderungen im Immobilienbestand – und die Frage, wer sich einer solchen Aufgabe annehmen soll.
Die Antwort gibt Margret Hanuschkin, die als neue ehrenamtliche Leiterin der Bibliothek für die Pfarrei St. Lukas aber auf das gesamte Team verweist. Hinter den Kulissen war ebenfalls Teamwork im Spiel, um die Journalistin und Literaturkennerin im Ruhestand mit vereinten Kräften wieder in den Unruhestand zu versetzen.
„Im Alleingang schafft niemand so etwas. Aber wenn es irgendwo funktioniert, dann in St. Josef, wo es Menschen gibt, die solche Projekte mittragen“, lautet die einhellige Meinung im Team, zu dem Irmgard Pfeiffer, Ute Brocke, Christa und Martin Hüser, Ria Dülmer, Gitta Tappert, Birgit Hollenhorst, Helga Kox und Lambert Hermanns gehören. Allesamt Menschen, die ein Faible für Literatur und zum Teil eine persönliche Bindung zur „alten“ Pfarrbibliothek haben. Besonders froh ist Margret Hanuschkin, dass Sibylle Oatway als ehemalige Leiterin der Bibliothek (Dienstbeginn 1975) mit an Bord ist und sich der Kreis aus Tradition und Neubeginn schließt. Als Verstärkung gewann die neue Leiterin auch ihre ehemalige Kollegin Karin Call-Stinner.
Eine neue (und zugleich auch alte) Heimat hat „Die Bücherei“ in den neuen Räumen der Paul-Kuth-Begegnungsstätte unterhalb der Josefskirche gefunden. Geschaffen werden sollte ein Ort, an dem sich Menschen begegnen. „Wir haben hier einen solchen Ort vorgefunden, wo schon viel stattfindet“, sagt Lambert Hermanns. Neben den Angeboten der Paul-Kuth-Begegnungsstätte möchte auch die Bibliothek zusätzliche Angebote schaffen: Seien es Lesungen, Buchvorstellungen oder Angebote speziell für Kinder und junge Leserinnen und Leser. Wer die „gemischt genutzten“ Räume betritt, sieht sofort: Hier stehen keine zwei Nutzungskonzepte in Konkurrenz.
Mit Ausnahme der großen Regale ist das gesamte Mobiliar der Bücherei darauf ausgelegt, bei Bedarf zur Seite geschoben zu werden. Diese „Mobilität“ ermöglicht eine gleichzeitige Nutzung des Raumes für ganz unterschiedliche Angebote. Die geplanten Gesamtkosten für die Einrichtung der Bücherei betragen rund 41000 Euro. Das Katechetische Institut Aachen bezuschusst die neu angeschafften Möbel mit 75 Prozent. Dies entspricht rund 21000 Euro. Der zugesagte Zuschuss des Fördervereins St. Josef beträgt rund 5500 Euro. Die Restsumme erbringt die Pfarrei in Eigenleistung. Für die Ausstattung der Bücherei mit Medien haben sowohl das Katechetische Institut als auch die Pfarrei nochmals jeweils 2000 Euro für dieses Jahr zugesagt.
„Die Bücherei“ St. Lukas „unter“ der Josefskirche an der Piusstraße in Düren öffnet am Dienstag, 23. April, zum Welttag des Buches erstmals die Pforten und lädt Interessierte dazu ein, sich von 15.30 bis 17.30 Uhr ein Bild vom neuen Angebot zu machen. Die Bücherei ist nach dieser „Premiere“ dienstags von 15.30 bis 17.30 Uhr und sonntags von 10.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. Der Jahresbeitrag liegt bei 12 Euro, 15 Euro für Familien. Das Team ist unter
buecherei.josefskirche@st-lukas.org per E-Mail erreichbar.