Begegnung und Teamarbeit – zwei Worte, die bei Tim Wüllenweber immer wieder auftauchen. Sie leiten ihn in seiner Berufung, Priester zu werden. Verbunden mit dem festen Glauben, dass alles immer auch mit Jesus Christus zu tun hat. „Getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen“ (Joh 15,5), so lautet nicht ohne Grund sein Weihespruch.
„Ich möchte Priester werden, weil ich nah bei den Menschen sein möchte, weil ich Seelsorger sein will“, sagt Tim Wüllenweber. Menschen begegnen, von ihnen erfahren und sie – zumindest ein Stück – auf ihrem Lebensweg begleiten: „In allen Momenten möchte ich ihnen beistehen, in den guten wie auch in den traurigen.“
Dabei wartet er nicht nur darauf, dass die Menschen zu ihm kommen. In Düren startet Wüllenweber ein Angebot der mobilen Seelsorge, fährt mit einem Kleinbus an die verschiedensten Orte, um dort ins Gespräch zu kommen. „Das hat gut funktioniert“, sagt er. So manch einer sei vielleicht am Anfang skeptisch gewesen, aber dennoch haben viele die Nähe und das Gespräch gesucht.
Dieses eine auslösende Berufungserlebnis gab es nicht, sagt der 35-Jährige. In seiner Heimatgemeinde St. Cornelius in Alsdorf-Hoengen war er ehrenamtlich als Messdiener und Messdienerleiter, Lektor und Kommunionhelfer tätig. Nach seinem Schulabschluss besuchte er die Käthe-Kollwitz-Schule, Berufskolleg der Städteregion Aachen. Danach folgten Berufspraktika in verschiedenen Kindertagesstätten und offenen Ganztagsschulen. 2011 erlangte Wüllenweber das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und nahm dann das Studium der Katholischen Theologie auf. Sein Pastoralpraktikum und die Berufseinführung absolvierte er in der Gemeinschaft der Gemeinden St. Franziskus Düren-Nord. Dort blieb er auch in seiner Diakonzeit.
Seine Berufung zum geistlichen Leben findet Tim Wüllenweber auch in der Begegnung mit Menschen wie seinem Heimatpfarrer Johannes Palmen, Pater Fritz Siegers oder dem ehemaligen Dechanten Heribert Brendt. Vor allen Dingen Brendt fasziniert ihn: ehemaliger Boxer, intellektuell, bodenständig und nah bei den Menschen. Für Wüllenweber ist auch das der Anfang seines Weges. Ein Weg, den er ohne ein gutes Team nicht gehen kann. Das hat er etwa in seinem Pastoralpraktikum in der GdG St. Franziskus Düren-Nord vorgefunden: „Ich fühle mich sehr wohl dort, das Team ist toll.“ Aber auch schon in der Berufseinführung, die im Bistum Aachen die angehenden Priesterkandidaten gemeinsam mit den Pastoral- und Gemeindeassistentinnen durchlaufen.
Als Priester wird er dann ab Juni in die Pfarrei St. Sebastian Würselen wechseln. „Darauf freue ich mich sehr. Ich bin gespannt, was die Begebenheiten vor Ort sind und welche Bedürfnisse die Menschen haben.“ Dass Kirche auch in Zeiten notwendiger Veränderung eine Zukunft hat, davon ist er überzeugt: „So lange sich Menschen vom Evangelium ansprechen lassen und dadurch ihre eigenen Glaubenserfahrungen machen, wirkt Kirche auch in die Gesellschaft.“