„Musik macht glücklich“

Der Gewinner des Liederwettbewerbs „1700 Jahre freier Sonntag“ stammt aus Korschenbroich

Ein früherer Kantor von  St. Andreas  Korschenbroich weckte in Klaus Wallrath die  Liebe zur  Kirchenmusik. (c) Garnet Manecke
Ein früherer Kantor von St. Andreas Korschenbroich weckte in Klaus Wallrath die Liebe zur Kirchenmusik.
Datum:
1. Dez. 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 48/2021 |Garnet Manecke

Als einen der großen Gegenwartskomponisten bezeichnen ihn Weggefährten. Klaus Wallrath hat mit seiner Komposition „Mit Dir beginnt der erste Tag“ das Gefühl der Zuversicht, die man im Glauben findet, vertont.

„Klaus ist einer der großen und bedeutenden Gegenwartskomponisten“, sagt Florian Simson. „Ein ausgesprochen bemerkenswerter Mensch: empathisch und mitreißend.“ Der Opernsänger ist nicht der Einzige, der sofort ins Schwärmen kommt, wenn er über seine Arbeit mit Klaus Wallrath spricht. Stephanie Borkenfeld-Müllers, Kantorin von St. Laurentius Odenkirchen, ist ebenfalls voller Bewunderung: „So ein genialer Musiker“, sagt sie über Wallrath. „Und dabei ganz bescheiden. Er macht überhaupt kein Aufhebens von sich.“
Wenn man den so Gelobten nach seiner Faszination für Musik fragt, braucht er nur einen Satz. „Musik macht glücklich“, sagt Klaus Wallrath. Der 62-Jährige ist Kantor und Chorleiter an der Basilika St. Margareta in Düsseldorf-Gerresheim. „Musik zu machen befreit“, sagt Wallrath.

Wenn er über Musik spricht, hört man aus jedem seiner Worte die Begeisterung für die Musik. Zum Beispiel bei seiner Komposition „Mit Dir beginnt der erste Tag“, mit der er beim ökumenischen Liederwettbewerb zu „1700 Jahre freier Sonntag“ des Liturgischen Instituts den ersten Platz gewonnen hat. Den Text hat Opernsänger Florian Simson geschrieben. „So eine wunderbare Zusammenarbeit“, sagt Wallrath. „Florian ist nicht so theologisch daran gegangen, sondern hat eher einen emotionalen Zugang zu dem Thema gefunden.“ Und dann singt Wallrath ein paar Zeilen aus dem Lied vor, damit sein Gegenüber fühlen kann, was er meint.

Aufgewachsen ist er in Korschenbroich. Dass er einmal beruflich Musiker werden würde, war ihm nicht direkt in die Wiege gelegt. Seine Eltern sangen zwar im Chor von St. Andreas Korschenbroich, aber sie gingen im Alltag ganz „normalen“ Berufen nach. Als der Sohn den Wunsch äußerte, Kirchenmusik studieren zu wollen, haben sie ihn trotzdem unterstützt. „Nie gab es von meinen Eltern Bestrebungen, mich zu etwas anderem zu bringen“, sagt Wallrath heute. „Für mich war sehr früh klar, dass ich Musiker werden möchte. Dass es die Kirchenmusik wurde, ist der Franzen schuld.“ Kantor Franzjosef Franzen (1927– 1997) hat in dem jugendlichen Klaus die Liebe zur Kirchenmusik geweckt.

Als Wallrath 1977 mit seinem Studium begann, ahnte noch niemand, dass er 37 Jahre später den Wahlspruch Rainer Maria Kardinal Woelkis vertonen würde, als der in sein Amt als Erzbischof von Köln eingeführt wurde. Die Liste von Wallraths Kompositionen ist lang. Große Messen für Solosänger, Chöre und große Orchester sind darunter, aber auch Kindermusicals und Stücke für Chöre.

Die Arbeit mit Laienchören gibt ihm viel – auch wenn vielleicht mal der ein oder andere Ton nicht richtig sitzt. „Man bekommt von den Chören so viel zurück, wenn man sieht, was ihnen die Musik bedeutet“, sagt er. „Das ist besonders in diesen Wochen deutlich geworden.“

Info

Geboren  13. Mai 1959 in Korschenbroich. Am Stiftisch Humanistischen Gymnasium machte er 1977 sein Abitur.
Familie  Klaus Wallrath ist verheiratet und hat drei Söhne, von denen zwei ebenfalls Musiker sind.
Leben  Mit seiner Frau lebt er in Düsseldorf.