Miteinander verwoben

In Mönchengladbach sind die Vorbereitungen für die Heiligtumsfahrt 2021 angelaufen

Charlotte Lorenz, Achim Hoeps, Peter Blättler und Christoph Rütten (v.l.) organisieren die Heiligtumsfahrt. (c) Foto: Heiligtumsfahrt MG/Andreas Jütten
Charlotte Lorenz, Achim Hoeps, Peter Blättler und Christoph Rütten (v.l.) organisieren die Heiligtumsfahrt.
Datum:
25. Aug. 2020
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 35/2020 | Garnet Manecke

Die Vorbereitungen zur Heiligtumsfahrt 2021 sind angelaufen. Wie genau das Programm aussieht, welche Möglichkeiten die Organisatoren haben und wie die Gläubigen aktiv beteiligt werden können, wird gerade erarbeitet. Fest steht: Die Heiligtumsfahrt wird anders als man sie bisher kannte. Der die Menschen verbindende Charakter bleibt erhalten.
Mönchengladbach hat neben der Geschichte seiner Gründung auf dem Abteiberg noch einen anderen Handlungsstrang, der sich durch die Stadtgeschichte zieht: ihre Historie als Textilstadt.

Die inspirierte den geschäftsführenden Ausschuss mit Geschäftsführerin Charlotte Lorenz, Propst Peter Blättler, Achim Hoeps und Christoph Rütten zum Motto der Heiligtumsfahrt: „Verwoben“. Damit solle die Verbindung aller Christen untereinander, aber auch die Verbindung aller Menschen, unabhängig von ihrer Religion, symbolisiert werden, sagt Charlotte Lorenz, Geschäftführerin der Heiligtumsfahrt Mönchengladbach.

Auch wenn vieles neu ist bei der Heiligtumsfahrt 2021: Den Schriftzug in hellgrau, in dem das Wort „Tuch“ leuchtend rot hervorgehoben ist, hat das Organisationsteam beibehalten. Auch die Vielfältigkeit des Rahmenprogramms während der Pilgertage vom 3. bis 13. Juni 2021 soll erhalten werden. Einige Programmpunkte stehen schon. So wird es am 12. Juni den Kinderchortag im Stadion der Borussia Mönchengladbach geben. An diesem Tag wird auch Bischof Helmut Dieser dabei sein und mit den Kindern einen Gottesdienst feiern. Einen Tag später findet das traditionelle Vitusfest statt, das zu Ehren des Heiligen St. Vitus, dem Schutzheiligen der Münstergemeinde in Mönchengladbach, gefeiert wird. Ein Teil seines Stirnknochens gehört zu den Reliquien, die in der Münsterschatzkammer aufbewahrt werden. Die Reliquie soll Karl der Große der Abtei geschenkt haben.


Neben unterhaltenden und Formaten zum Nachdenken stehen ernste Themen

Neben Gottesdiensten und Momenten der Ruhe wird es auch Konzerte, Vorträge und verschiedene Aktionen geben. Dabei wollen sich die Organisatoren nicht nur auf unterhaltende oder nachdenklich stimmende Formate beschränken. Auch ernste Themen sollen auf den Tisch kommen. „Webfehler wie sexueller Missbrauch und Geschlechter-Ungleichheit in der katholischen Kirche sollen ebenfalls nicht verschwiegen werden“, heißt es dazu in der Pressemitteilung. Fest stehe, dass die Journalistin Christiane Florin, Autorin des Buches „Der Weiberaufstand“, am 6. Juni kommen werde. Auch das Konzert des Musikers Helge Bruggrabe am 12. Juni sei fest eingeplant, sagt Lorenz.

Wie das Themenfeld des Missbrauchs in der Katholischen Kirche und der Umgang mit Opfern und Tätern aufbereitet wird, wird in den kommenden Wochen entschieden. „Wichtig ist uns, dass wir zuhören“, sagt Charlotte Lorenz. „Wir haben ein Interesse daran, zu erfahren, was die Menschen bewegt.“ Der Vertrauensverlust, den die Kirche erlitten habe, sei schwer zu kitten. Da helfe nur Ehrlichkeit und echtes Interesse an den Menschen.

 

Info

Eröffnet wird die Heiligtumsfahrt am Donnerstag, 3. Juni (Fronleichnam), um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Münsterbasilika. Der Abendmahlsschrein wird geöffnet und das Stück des Abendmahl-tuches der Öffentlichkeit gezeigt.
Abgeschlossen wird die Wallfahrt im Rahmen einer festlichen Vesper am Sonntag, 13. Juni, um 15.30 Uhr. Bischof Helmut Dieser wird das Heiligtum dabei wieder für sieben Jahre verschließen.
Info www.heiligtumsfahrt.de