Mit den Füßen beten

Mitarbeitende des Pflegeheimträgers Katharina-Kasper-Vianobis machten sich zum Pilgern ins Burgund auf

Eine große Weite und Weinstöcke begleiteten die Pilger im Burgund. (c) Katharina-Kasper-Vianobis
Eine große Weite und Weinstöcke begleiteten die Pilger im Burgund.
Datum:
18. Okt. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 42/2022 | Garnet Manecke

Auch wenn einem die Schützlinge viel zurückgeben: Die Arbeit in Pflegeheimen mit Behinderten ist anstrengend. Da braucht auch die engagierteste Pflegekraft mal eine Auszeit, in der sie ihre Akkus wieder aufladen kann. Auf dem Jakobsweg kann man wieder zu sich finden, erfuhren Pflegekräfte aus Gangelt. 

Beim Namen denkt man gleich an einen schweren, dunkelroten Wein: Burgund. Hier wachsen die edelsten Tropfen, die international bei Kennern beliebt sind. Aber das Burgund ist nicht nur für seine großen Weine bekannt. Mitten durch das französische Gebiet führt auch der Jakobsweg. Für Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen der Katharina Kasper ViaNobis GmbH war der Weg das Ziel: Krankenhausseelsorgerin Sabine Mevissen führte sie zu Exerzitien auf den berühmten Pilgerweg.

Zum dritten Mal nahm sich das Team in dieser Form eine Auszeit aus dem Pflegealltag. Ihr abenteuerlicher Weg mit geistlichen Impulsen führte die Frauen und Männer von Auxerre nach Vezélay.  Abwechslungsreich und herbstbunt durch Wald und Wiesen, bezaubernden Orten und am Wasser entlang, auch mal mit Umwegen. Auf etlichen Höhenmetern runter und rauf überwanden sie Muskelkater und Fußschmerzen, genossen die Natur und die Stille des Weges. Der höchste Punkt ihres Pilgerwegs war die Kathedrale in Vezélay, wo die heilige Maria Magdalena verehrt wird. 2016 hat Papst Franziskus die treue Jesusgefährtin zur Apostelin erhoben. Ihr Name findet sich in allen Evangelien, wird mit selbstbewusstem und mitfühlendem Auftreten verbunden. Eine Frau aus der Bibel, die, ähnlich wie Maria Katharina Kasper, eine wichtige Orientierung für Menschen ist, die das Lebenswerk der Ordensgründerin fortführen.

Es sind die besonderen Erfahrungen auf ihrem Weg, die den Teilnehmenden Kraft für ihren Alltag geben. „Ich treffe tolle Menschen, die mich durch Gespräche inspirieren, auf meinem religiös spirituellen Weg“, sagt eine Teilnehmende über das Miteinander auf dem Weg. „Mich beeindruckt die erlebte Einheit, der Weg ist das Ziel, das Gefühl der Zusammengehörigkeit“, drückt es ein Teilnehmer aus.

Für die Männer und Frauen der Belegschaft ist die Pilgerreise weit mehr als ein Betriebsausflug zur Teambildung. Für sie war es auch eine Selbsterfahrung, bei der sie sich neu schätzen lernten.