Frühkindliche Bildung, ein gutes soziales Miteinander und kulturelle Vielfalt: Diese Werte bilden nur einen kleinen Ausschnitt des Leistungsangebots katholischer Kindertagesstätten im Bistum Aachen ab.
Qualitätsschulungen gehören seit Jahren zur Regel. In diesen Tagen freuen sich mehr als 1200 Fachkräfte aus 111 Kitas über den erfolgreichen Abschluss ihrer Qualitätsschulung. Das Programm gibt es seit 2016.
Mit der jüngsten Iglu-Studie, die regelmäßig der Lese- und Schreibkompetenz von Grundschulkindern auf den Grund geht, zeigt sich erneut, dass der Schriftspracherwerb bereits in der Kita beginnt. Im Bistum Aachen vertrauen täglich zehntausende Eltern ihre Kinder den insgesamt 315 katholisch getragenen Tageseinrichtungen für Kinder an.
Um eine regelmäßige Qualifizierung sicherzustellen, die nicht nur das Wohl der Kinder, sondern auch die Anliegen der Eltern und ein gutes soziales Miteinander berücksichtigt, hatte das Bistum Aachen gemeinsam mit dem Caritasverband für das Bistum Aachen ein umfangreiches und anspruchsvolles Qualifizierungsangebot gestartet. Nahmen im ersten Durchlauf 68 Einrichtungen teil, waren es im zweiten Schritt bereits 111 Kitas, die das Programm auch in Zeiten von Corona und unter erschwerten Bedingungen konsequent mitgemacht hatten.
Kein Wunder, dass die Stimmung bei der Urkunden-Vergabe im Aachener Eurogress allerbestens war. Bischof Dr. Helmut Dieser, Diözesancaritas-Direktor Stephan Jentgens und Dr. Thomas Ervens, Leiter der Hauptabteilung Pastoral / Schule / Bildung im Bischöflichen Generalvikariat, zollten den angereisten 1200 Erzieherinnen großen Respekt und waren begeistert ob des großartigen Engagements.
„Sie haben einen der schönsten Berufe der Welt“, würdigte Bischof Dr. Helmut Dieser und warb dafür, die Welt immer wieder aus der Sicht der Kinder zu sehen. In der Arbeit mit den Kindern entdeckte Dr. Thomas Ervens das „lebendige Feuer einer missionarisch-diakonischen Kirche“. Er ermutigte die Fachkräfte und Verantwortlichen, die Qualitätsentwicklung weiter voranzutreiben.
Die Kitas gestalten durch ihre Arbeit Politik und Gesellschaft mit, so Diözesancaritasdirektor Stephan Jentgens. Er forderte angesichts dieser Leistung eine
bessere finanzielle Ausstattung der Einrichtungen, flexible Zugänge zu Ausbildung und Beschäftigung, die Entwicklung multiprofessioneller Teams, in denen sich Erzieherinnen und Erzieher auf ihre Kernaufgabe konzentrieren können. Leitungen müssten für ihre verantwortliche Arbeit freigestellt werden.
Qualitätsschulungen, wie sie im Projekt von Bistum und Caritas erfolgen, schärfen den Blick für das, was gut ist und für das, was besser werden kann. Mit Haltung und Werten an die Arbeit zu gehen, stärke die Teams, betonte Lena Przybilla, Bereichsleiterin Hedi Kitas im Erzbistum Berlin.
Den feierlichen Abschluss des Tages bildete die Verleihung von Qualitätsbriefen und eines Gütesiegels durch den Bundesgeschäftsführer des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK), Paul Nowicki. Diese Dokumente belegen, dass sich diese Einrichtungen bei ihrer tagtäglichen Arbeit an festgelegten Standards orientieren. Qualitätsbriefe erhielten die Kitas St. Hubertus und St. Gertrud aus Selfkant, die Kitas St. Vincentius, Rabennest und St. Peter und Paul aus Wegberg, die Kita St. Godehard aus Tönisvorst und die Kita Regenbogen aus Mönchengladbach.
Das Gütesiegel erhielt das Katholische Familienzentrum St. Mariä Heimsuchung in Herzogenrath, das bereits seit 2005 beharrlich an seiner Qualität arbeitet. Ein leuchtendes Beispiel für die rund 120 Einrichtungen, die sich 2024 in einer nächsten Runde des Projekts „Qualität aus christlicher Überzeugung“ auf den Weg machen. Die Projektleiterinnen Virginia Bertels vom Bistum und Petra Daun von der Caritas freuen sich mit vielen Mitstreitenden auf diese neue Etappe.
Insgesamt besuchen mehr als 19 000 Kinder die 315 Kitas mit rund 5000 pädagogischen Fachkräften im Bistum Aachen.
Das Bistumsrahmenhandbuch umfasst die sieben Qualitätsbereiche Kinder, Eltern, Pastoraler Raum, Sozialraum, Glaube, Träger und Leitung sowie Personal. Es bietet den Einrichtungen konkrete Vorlagen für die Umsetzung eines professionellen, dienstleistungsorientierten Qualitätsverfahrens.
Die Qualifizierung kommt den Kindern, Eltern und Mitarbeitenden zugute. Eine Partizipation der Kinder und Eltern in der Einrichtung ist stark verbrieft. Klare Abläufe und festgelegte Qualitätsstandards führen zu Sicherheit im Handeln, erhöhen die Professionalität und ermöglichen größtmögliche Transparenz. Das schafft eine Identifikation mit der eigenen Arbeit und der Einrichtung, die nach außen ausstrahlt.