Mit Respekt

Ein Standpunkt von Andrea Thomas

Andrea Thomas (c) Thomas Hohenschue
Andrea Thomas
Datum:
16. Mai 2017
Wir Menschen sind nicht alle gleich. Wir haben verschiedene Vorlieben und Abneigungen, Meinungen und Ansichten.

Wir sind geprägt von den Traditionen und Werten, mit denen wir aufgewachsen sind, und den Menschen, mit denen wir umgehen. Das ist gut so, macht es unsere Welt doch zu einem bunten, vielfältigen und lebendigen Ort. Vor allem, weil selbst unsere kleine Welt schon lange kein Dorf mehr ist und Menschen anderer Kulturen und Religionen ihren ganz eigenen Teil dazu beitragen. Diese Unterschiedlichkeit kann bereichernd sein, birgt aber mitunter auch eine Menge Potenzial für Missverständnisse und Konflikte. In unserer multikulturellen Gesellschaft ist das an den verschiedenen Ecken nahezu täglich spürbar. Ob wir die Konflikte die Oberhand gewinnen lassen, liegt an uns und der Art und Weise, wie wir miteinander umgehen. Wir müssen bestimmt nicht mit jedem einer Meinung sein oder alles verstehen oder gut heißen. Aber wir können dem anderen mit Respekt begegnen, so wie wir uns wünschen, dass man uns begegnet. Wir können (und sollten) uns informieren und hinterfragen, warum der andere so reagiert und mit Dingen umgeht, wie er es tut, statt vorschnell ein Urteil zu fällen und so jede Chance zu vertun, ihn doch irgendwann, irgendwie zu verstehen. Das fällt uns mit einigen unserer Mitmenschen leichter, mit anderen schwerer. Da sollten wir uns nichts vormachen. Doch der Versuch lohnt sich. Respekt und Offenheit machen das Zusammenleben in unserer vielfältigen Welt einfacher und auch angenehmer.

Die Autorin ist freie Journalistin und Redakteurin der KirchenZeitung für das Bistum Aachen.