Mit Krone, Stern und Segen

In diesen Tagen ziehen die Sternsinger durch die Straßen. Eine gute Vorbereitung ist dabei ganz wichtig

Ganz schön knifflig, so eine Krone ordentlich auszuschneiden. (c) Andrea Thomas
Ganz schön knifflig, so eine Krone ordentlich auszuschneiden.
Datum:
2. Jan. 2018
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 01/2018 | Andrea Thomas

Nach Weihnachten ist es wieder soweit, auch in Aachen-Stadt und -Land machen sich grüppchenweise kleine, singende und sammelnde Könige auf den Weg. Was braucht man eigentlich alles so, um Sternsinger zu sein? Wir haben nachgefragt beim Vorbereitungsworkshop in „Christus unser Friede“ Herzogenrath-Kohlscheid. 

>>Die richtige Kleidung

„Eine goldene Krone und einen Mantel, damit man auch erkannt wird“, erklärt Luisa (8). Und wieso braucht man eine Krone als Sternsinger? „Weil wir doch die Heiligen Drei Könige sind“, klärt Leo (8) auf. Damit das auch ganz besondere Kronen sind, basteln die Kohlscheider Kinder (und auch viele Sternsinger in anderen Gemeinden) die selbst. Was gar nicht so einfach ist, wie sie beim Ausschneiden feststellen. Ist aber nicht so schlimm, wenn sie ein bisschen schief sind. Sie bekommen noch Glitzer und Borden und dann fällt das kaum noch auf.

 

>>Ein Erkennungszeichen

Ganz wichtig ist auch ein großer Stern zum Vorne-weg-Tragen, wie Hannah (9) erläutert. „Die Könige sind ja auch dem Stern gefolgt auf dem Weg zur Krippe.“ Der sei außerdem sowas wie ihr Erkennungszeichen. Ein Behältnis für Spenden Zur Ausrüstung gehört dann noch eine Sammeldose oder Geldbörse, in die die Spenden hineinkommen, die die Sternsinger für die Aktion Dreikönigssingen des Kindermissionswerkes „Die Sternsinger“ sammeln. „Manche Leute geben uns auch Süßigkeiten für uns. Das ist nett, aber wichtiger ist Geld für die Kinder, denen wir helfen wollen“, sagt Luisa, seit zwei Jahren Sternsingerin. Nicht an jeder Tür, an der sie klingelten, gebe es eine Spende oder Süßes, weiß sie zu berichten. „Manche Leute sind sehr unfreundlich. Das ist doof, aber die gibt es eben auch“, bestätigt Hannah, die seit vier Jahren dabei ist.

 

>>Wissen, wofür sie sammeln

Gesammelt wird jedes Jahr für Kinder in einem anderen Land und für die Hilfsprojekte des Kindermissionswerks dort. Um zu wissen, wofür sie bei oft nassem und kaltem Wetter durch die Straßen ziehen, und um das den Menschen, die sie um Unterstützung bitten, erklären zu können, gucken die angehenden Sternsinger in der Vorbereitung einen Film. Der erzählt in diesem Jahr von Kindern in Indien, die arbeiten müssen statt zur Schule gehen zu dürfen. Ihr Schicksal berührt die Kinder sehr: „Ich würde mich freuen, wenn Kinder nicht so viel arbeiten müssten“, sagt Luisa. Eine andere Sternsingerin ergänzt: „Kinderarbeit ist verboten. Ich wünsche mir, dass das aufhört.“

 

>>Der Segensspruch

Als Dank für die Unterstützung bringen die kleinen Könige ihren Segen mit: 20*C+M+B+18. „Das heißt ,Christus segne dieses Haus‘ und vorne und hinten kommt das Jahr und die Leute können sich aussuchen, ob wir das an die Wand schreiben oder einen Aufkleber da lassen“, erläutert Klara (7), was die Zahlen und Buchstaben heißen.

 

>>Die Lieder

Als Sternsinger muss man aber noch etwas können, nämlich singen. Heißt ja schließlich „Sternsinger“ und nicht „Sternträger“ oder „Sternsammler“ wie die Kinder erklären. „Das erwarten die Leute auch von uns“, sagt Hannah. „Und das macht Spaß“, erklärt Matthias (5), der kleine Bruder von Leo. Deshalb werden beim Vorbereitungsnachmittag auch fleißig die Lieder geübt. Bekannte Lieder wie „Wir kommen aus dem Morgenland“ und auch neue Lieder wie „Da kommen die Könige mit ihrem Stern“ und „Wir sind hier im Auftrag Gottes“.