Mit Herz dabei

Der Einschulungsgottesdienst für Fünftklässler ist ganz besonders

Astrid Sistig ist Schulseelsorgerin an der Clara-Fey-Schule. (c) Dorothée Schenk
Astrid Sistig ist Schulseelsorgerin an der Clara-Fey-Schule.
Datum:
1. Aug. 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 31/2023

Fünf fünfte Klassen werden zum neuen  Schuljahr an der Bischöflichen Clara-Fey-Schule in Schleiden begrüßt. Schulseelsorgerin Astrid Sistig bereitet den Einschulungsgottesdienst an der zweizweigigen Schule für die „Neuen“ an der Realschule und dem Gymnasium vor.

Warum ist der Einschulungsgottesdienst von so großer Bedeutung?

Ein Gottesdienst ist ein schöner Rahmen für einen Neuanfang. Im Segensritus geht es ja gerade darum, dass wir einander etwas Gutes tun und Gutes sagen wollen in der Gewissheit, dass Gott uns begleitet. Das hat also auch etwas Mutmachendes. Mir als diejenige, die den Gottesdienst verantwortet, geht es darum, den Kindern vom ersten Moment an ein Gefühl zu geben: Das ist etwas ganz Besonderes, etwas Wichtiges – an dieser höheren Schule werdet ihr viel Zeit verbringen. Das soll so gut wie möglich gelingen.

 

Gibt es besondere Rituale?

(schmunzelt): Meine erste Frage an die Kinder wie an die Eltern lautet immer: „Wer ist aufgeregter als ich?“ Dann gehen viele Hände hoch, meist mehr noch von den Eltern als von den Kindern. Ich gestalte für jede Klasse eine eigene Kerze mit einem Symbol darauf, es gibt ein „Mottolied“ zum Symbol, das ich mit dem Musiklehrer abstimme, und ein Schlusslied, dass ich auch von meinem Vorgänger übernommen habe: „Halte zu mir guter Gott.“ Das Lied kennen viele aus der Grundschule, und wir versuchen, es bei den Jahrgangsstufen-Gottesdiensten immer wieder „aufzufrischen“. 

 

Welches Symbol haben Sie dieses Mal gewählt?

Es ist ein Herz und geht auf den biblischen Vers aus dem 1. Buch Samuel zurück: Die Menschen sehen, was vor Augen ist, Gott aber sieht ins Herz. Wenn man neu anfängt, kommt es natürlich erstmal zur oberflächlichen Betrachtung: Der oder die sieht aber nett aus. Wir sehen, was vor Augen ist. Aber eigentlich haben wir als Christen den Auftrag, etwas genauer hinzugucken. 

 

Wie erinnern sich die Kinder an den Segen, der sie ja möglichst lange begleiten soll?

In jeder Klasse steht die Kerze auf dem Lehrerpult sichtbar für alle. Sie taucht zu den Morgenimpulsen auf. Sie steht als sinnfälliges Zeichen zur Erinnerung. Im vergangenen Jahr habe ich auch die Klasse 5a bis 5d mit auf die Kerze geschrieben, so dass auch klar ist, wie lange sie die Klasse begleitet. Vor den Ferien haben wir den ersten Jahrgang der Realschule an der Clara-Fey-Schule verabschiedet – und dieser hatte auch beim Entlassgottesdienst seine Kerzen mitgebracht. Das fand ich sehr schön.

Das Interview führte Dorothée Schenk.