Mit Gott ins Wochenende

Der Wort-Gottes-Feier-Kreis der GdG Grenzenlos hat mit „Freitags um sieben“ ein neues Format gestartet

Ort und Format lassen zur Ruhe kommen und neue Impulse für sich mitnehmen. (c) Andrea Thomas
Ort und Format lassen zur Ruhe kommen und neue Impulse für sich mitnehmen.
Datum:
15. Mai 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 20/2023 | Andrea Thomas

Marienmonat Mai – wer in diesem Monat mit einem Gottesdienst-Angebot startet, kommt nicht wirklich an Maria vorbei. So stellte denn auch die erste Ausgabe von „Freitags um sieben“, einem neuen Wortgottesfeierformat in der GdG Grenzenlos, die Mutter Jesu in den Mittelpunkt. Allerdings mit etwas anderen, ungewohnten Bildern.

Schon beim Eintreten kommt man innerlich zur Ruhe, kann die Woche mit all ihrem Stress und ihrer Hektik hinter sich lassen. Das Abendlicht fällt durch die bunten Fensterscheiben der Kapelle am Seniorenhaus St. Laurentius in Laurensberg auf eine lockere Reihe mit Stühlen, von denen einige bereits besetzt sind. „Wir wollten einen Ort, der nicht so groß ist, an dem man sich auch mit einer kleineren Gruppe nicht verloren fühlt“, sagt Annemie Dietze, die die Wortgottesfeier an diesem Abend gemeinsam mit Catharina Klein vorbereitet hat. Die Kapelle habe ihnen im Wortgottesfeier-Kreis sofort gefallen wegen der Größe und der Atmosphäre.

Den Kreis gibt es schon etwas länger und auch Wortgottesfeiern sind nicht ganz neu in den Gemeinden im Nordwesten von Aachen. Wie bei so vielen Dingen hat auch hier die Pandemie zu einem Schnitt geführt. Vorher hätten sie wöchentlich abwechselnd in Richterich und Laurensberg einen Gottesdienst angeboten. Dann kam Corona und drückte die Pausetaste. Als wieder Veranstaltungen möglich waren, stellte sich für die zwölf Ehrenamtlichen die Frage: „Wie wollen wir weitermachen?“ Mit Unterstützung von Marielies Schwering, im Büro der Regionen für die Qualifizierung der Wort-gottesfeier-Leitenden zuständig, und Gemeindereferentin Birgit Grömping aus dem Team ihrer GdG, entwickelten sie ein neues Format: „Freitags um sieben“. 

Neue Bilder entstehen lassen

Thema des Abends: Marienbilder (c) Andrea Thomas
Thema des Abends: Marienbilder

Immer am ersten Freitag im Monat bereiten zwei aus dem Wortgottesfeier-Kreis einen Gottesdienst zu einem selbstgewählten Thema vor. Die Form kann dabei variieren. Es könne ein Schrifttext im Mittelpunkt stehen, über den sich ausgetauscht werde, eine Meditation, Musik oder auch ein Filmausschnitt, skizziert Birgit Komanns. Fixpunkte sind ein Schrifttext, das Vaterunser und ein Segen zum Schluss. Ansonsten sind die Vorbereitenden frei. Zur Premiere setzen sich Annemie Dietze und Catharina Klein mit dem Bild, das wir von Maria haben, auseinander und laden ein, in neuen Bildern von ihr zu denken. Vielen sei die Marienverehrung in ihrer traditionellen Form vertraut, aber sie empfänden sie auch als „süßlich“. Das Frauenbild, das da entstehe, erscheine mancher „überholt“, Maria, die Magd, die Himmelskönigin, die jungfräuliche Muttergottes. Geht es auch ohne diese „Denkschablonen“?

Mit den knapp 20 Leuten, die gekommen sind, gehen sie anhand unterschiedlicher, zum Teil ungewohnter Bilder (u.a. Max Ernsts Bild der Maria, die das Jesuskind übers Knie legt) Marias in den Austausch. Maria wird nahbarer, schaut man noch einmal neu auf sie, ohne dass sie ihre Göttlichkeit verliert. Die Mischung aus Texten, Bildern und Musik (Angelo Scholly an der Orgel, unterstützt von einem kleinen Chor), aus Neuem und Vertrautem, geht an diesem Abend auf. Daran will der Kreis anknüpfen: „Freitags um sieben“.

Am 2. Juni wird es unter dem Titel „Ich sehe dich“ einen Poetry-Slam geben. Kapelle am Seniorenhaus St. Laurentius, Laurentiusstraße 38–40, Laurensberg.