Glaube und Fußball haben einiges gemeinsam: eigene Gesänge und Rituale, spezielle Gewänder, Verehrung: Gläubige beten zu Gott, Fußballfans feiern ihre Helden wie Götter. Einer der bis heute beliebtesten ist Stan Libuda, der legendäre Rechtsaußen der 1960er und 70er Jahre. „An Gott kommt keiner vorbei – außer Stan Libuda" war ein geflügeltes Wort auf Schalke, seinem Heimatverein. In Anlehnung an dieses Zitat bringt der Verein ein Buch über die Kapelle in der Arena Auf Schalke heraus, die bis heute die einzige in einem Fußballstadion in Deutschland ist: „An Gott kommt keiner vorbei ... nicht mal Stan Libuda!". Das Buch beginnt mit dem Bau der Kapelle. Schon das allein macht es lesenswert und offenbart, warum der Gelsenkirchener Verein ein besonderer ist – immerhin war Papst Johannes Paul II. Ehrenmitglied bei Schalke 04. Was Glaube und Fußball verbindet, wird nun auf knapp 170 Seiten erzählt. Es kommen alle zu Wort: Der Künstler, der die Kapelle entworfen hat, die Geistlichen, die Fans, berühmte Fußballhelden von Schalke 04, ehemalige wie aktuelle. Sie berichten darüber, was ihnen ihr Glaube bedeutet, wie sie ihn leben und welche Rolle die Kapelle dabei spielt. Eine der berührendsten Geschichten ist die des Derby-Gottesdienstes, in dem sich Schalke-Fans und Dortmund-Anhänger nach Gewaltexzessen versöhnen.
FC Schalke 04 (Hg.):
An Gott kommt keiner vorbei!
Nicht mal Stan Libuda,
176 S., zahlreiche farb. Abb.,
Klartext-Verlag, Essen 2017,
Preis: 14,95 Euro