Mit Brot und Muffins helfen

Kinder im Montessori-Familienzentrum St. Stephan Krefeld machten mit bei der Misereor Solibrot-Aktion

Die selbstgebackenen Brote und Muffins wurden für den guten Zweck verkauft. (c) Bistum Aachen/Steffi Sieger-Bücken
Die selbstgebackenen Brote und Muffins wurden für den guten Zweck verkauft.
Datum:
3. Apr. 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 14/2024 | Kathrin Albrecht

„Unser tägliches Brot gib uns heute“ beten wir im Vaterunser. Doch das tägliche Brot ist für Kinder nicht überall auf der Welt selbstverständlich. Die Aktion „Solibrot in der Kita“ des Hilfswerkes Misereor macht darauf aufmerksam und vermittelt auch: Kinder haben Rechte und Kinder können etwas tun, um anderen Kindern zu helfen. 

Bevor sie in den Ofen kommen, werden die Brote noch einmal geknetet. (c) Kathrin Albrecht
Bevor sie in den Ofen kommen, werden die Brote noch einmal geknetet.

Das möchten auch 14 Kinder aus der Vorschulgruppe des Montessori-Familienzentrums St. Stephan in Krefeld in Trägerschaft der Horizonte GmbH. Gemeinsam mit Erzieherin Sabine Harperscheid und Praktikantin Laura Nüßgen backen sie an diesem Morgen kleine Brote und Muffins, die sie im Anschluss verkaufen wollen. Das Geld wollen sie Kindern in Bolivien spenden. „Wir sammeln für Abidel (4) und Abner (6), damit sie zur Schule gehen und gesundes Essen bekommen“, erzählt Alexander. Das Misereor-Solibrot-Projekt ermöglicht es den Eltern, in einem eigenen kleinen Garten gesundes Gemüse anzubauen. Denn Schule und Bildung kosten in Bolivien viel Geld. So sparen viele Menschen an gesundem Essen, um das Schulgeld bezahlen zu können.

 

Im vergangenen Jahr ist Sabine Harperscheid nach Aachen gepilgert, in diesem Jahr verantwortet sie die Solibrot-Aktion in der Kita. Um die Kinder auf die Aktion vorzubereiten, ist sie spielerisch mit den Kindern einmal um die Welt gereist, hat mit ihnen erkundet, welche Grundnahrungsmittel es gibt und dass neben Brot auch Hirse, Reis und Mais gegessen werden. Auch das Backen selbst ist für die Kinder eine sinnliche Erfahrung. Sie dürfen den Teig anrühren, kneten, probieren und sind begeistert bei der Sache.

Die Trommelreise in Viersen war der krönende Abschluss. (c) Bistum Aachen/Jari Wieschmann
Die Trommelreise in Viersen war der krönende Abschluss.

Die Aktion schloss mit der Solibrot-Trommelreise ab. Sie war nicht nur der krönende Abschluss, sondern auch ein Erlebnis, das verband. Im Notburgasaal in Viersen waren rund 220 Kinder aus elf Kindertagesstätten zusammengekommen, um mit Trommel-Geschichtenerzähler Markus Hoffmeister eine faszinierende Reise auf den afrikanischen Kontinent zu erleben. „Ich versuche mit Hilfe der Trommel, der Vibration und auch der Lieder etwas zu vermitteln, dass alle Sinne anspricht“, unterstrich der Theologe. Die Kinder würden sich auf diese Weise spielerisch mit den Themen „Grundnahrungsmittel der Welt“ und „Kinderrechte“ auseinandersetzen. „In den Tier- Erzählungen, die überwiegend aus Ostafrika stammen, entdecken sie eine deutliche Sozialkritik und lernen, dass wir die Probleme der Erde nur gemeinsam lösen können. Die Trommelreise möchte damit den Gedanken der Zusammengehörigkeit und des Teilens zum Ausdruck bringen.“