Jonas van Stigt begann sein Engagement in der Kirche gleich nach der ersten heiligen Kommunion als Messdiener, macht sich nun für die Sternsinger stark und ist auch im Vorbereitungsteam für den Gottesdienst an der Kinderkirche St. Borromäus in Krefeld-Oppum tätig.
Und falls sonst noch irgendwo eine helfende Hand in der Gemeinde gebraucht wird – er steht parat. Der 20-jährige Student lebt diese Aufgaben mit Überzeugung und sagt: „Kirche ist viel mehr als schlechte Schlagzeilen. Sie kann auch weitaus mehr bieten als nur Gottesdienst.“ Sie habe ihn schon immer interessiert.
„Kirche vermittelt Werte, die man im Leben gebrauchen kann“, ist seine feste Überzeugung. „Ich habe die Hoffnung, dass Kirche ein Ankerpunkt ist. Sie soll Toleranz vermitteln trotz Verschiedenheit, nicht alle Menschen nach dem Äußeren beurteilen“, erklärt er. „In der Gemeinschaft und Ruhe des Gottesdienstes tut es gut, vom Alltag abzuschalten, über sich selbst nachzudenken oder über die Sorgen der Welt.“
Das gesellschaftliche Denken in Bezug auf Kirche gelte es zu ändern. „Andere Aspekte deutlich und präsent machen und für Kirche begeistern verdrängt schlechte Nachrichten. Wir verurteilen den Missbrauch und wie er aufgearbeitet wird. Das ist alles andere als transparent“, betont er.
Jonas van Stigt wünscht sich, dass mehr junge Leute angesprochen werden, in die Kirche zu kommen. Dazu sollten die klassischen Gottesdienste reformiert und angepasst, die oft starre Sprache moderner werden – natürlich im Rahmen der Liturgie. Er würde neben dem Kindergottesdienst einmal monatlich einen Jugendgottesdienst durchführen – vielleicht mit einem Taizé-Gebet – und inhaltlich viel familienfreundlicher werden. „Familien sind im klassischen Gottesdienst nicht vertreten.“
Apropos Familie. Das kirchliche Engagement begann für die van Stigts mit der Kindergartenzeit des Sohnes, die er im Montessori-Kinderhaus in Oppum verbracht hat. „Mein Vater war Kirchenvorstand, meine Mutter bei der Gottesdienstvorbereitung. Meine Mitarbeit ist im Lauf der Zeit umfangreicher geworden.“
Als Messdiener agiert der 20-Jährige heute noch. In die Tätigkeit bei den Sternsingern ist er hineingewachsen, als Gruppenleiter mitgezogen durch die Gemeinde. „Seit vier Jahren organisiere ich die Aktion, erkläre, wann und wo wir laufen.“
Doch das gewohnte Ritual wird sich in diesem Jahr ändern. Es fehlten – nach Corona – sowohl Betreuungspersonal als auch Kinder als Könige, weiß er. Die Mädchen und Jungen hätten viele Freizeitaktivitäten. Kirche spiele nicht die große Rolle. „Deshalb werden wir im Januar 2024 nicht durch die Gemeinde laufen, sondern an bestimmten Punkten stehen und kleine Segenstüten verteilen. Darin befinden sich Informationen für die Kinder, für die dann gesammelt wird.“
Die Aktion steht unter der Überschrift: „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“. Außerdem liegt ein Stück Kreide darin, damit jeder selbst den Segenswunsch „Christus mansionem benedicat“ – Christus segne dieses Haus – an die Türe schreiben kann.
Und was die Oppumer Kabo-Kinderkirche in St. Karl Borromäus angeht: Dort engagiert er sich inhaltlich in der Gottesdienstvorbereitung. Da gibt es auch immer das Fronttier, das „Kängu“, das Känguru-Maskottchen, das immer etwas Neues aus dem Beutel zaubert. Es erzählt biblische Geschichten und bringt den Kindern Kirche näher. Wer leiht dem „Kängu“ seine Stimme? Jonas van Stigt.