Die Gründe sind unterschiedlich. Im Grenzgebiet von Eifel und Ardennen ist das Gedächtnis allerdings bis heute lebendig geblieben. Vom Werk des Düsseldorfer Malers Bernd Schwarzer inspiriert, gestalteten Schüler des Hermann-Josef-Kollegs Steinfeld und des Hermann-Josef-Hauses Urft 170 Kreuze – Symbol für die 17 Millionen Toten. Der Band dokumentiert in kurzen Texten und eindrucksvollen Fotografien das Kunstprojekt zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs. Entstanden ist ein Europakreuzweg mit Stationen in Deutschland, Frankreich und Belgien. Das Kreuz als Symbol des Christentums und der christliche Glaube als gemeinsame europäische Sozialisationsform scheint etwas Tragfähiges im Bestreben zu sein, Grenzen – politische, ökonomische oder sprachliche – in Europa zu überwinden. In der Kunstaktion bot im wahrsten Sinne des Wortes das Kreuz die Leinwand. Gedanken, Gefühle, Wünsche wurden von den jungen Menschen auf das Kreuz gemalt: ein Vorgang mit Symbolkraft. Insgesamt sind die Europakreuze ein kraftvolles Zeichen für Frieden in Europa und ein Plädoyer für Kunst, Bildung und Glaube als Quelle für ein lebenswertes und vor allem friedliches Miteinander.
Jonas Andermahr/ Albert Gerhards (Hg.): Europakreuze. Ein europäisches Kunstprojekt zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkriegs, 120 S., 77 farb. Abb., Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2018, Preis: 16,95 Euro